THW errichtet Wildzäune gegen Ausbreitung der Schweinepest

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Im Landkreis Görlitz ist am Donnerstag ein aufwändiger THW-Einsatz nach gut zwei Wochen vorläufig zu Ende gegangen. Im Rahmen einer Amtshilfe für das Sächsische Sozialministerium hatten die THW-Ortsverbände aus Görlitz, Bautzen, Dippoldiswalde, Dresden, Kamenz, Pirna, Radebeul, Riesa und Zittau über 14 Tage nahezu täglich am Aufbau eines Wildzaunes entlang der polnischen Grenze gearbeitet. Dieser soll in Zukunft die Zuwanderung von Wildschweinen verhindern, um eine Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest auf dem Gebiet der Bundesrepublik keinesfalls zu ermöglichen. Am 5. Februar hatten sich die Helfer bei Rothenburg OL getroffen, wo eine Einweisung durch Mitarbeiter des Veterinäramtes der Landkreise Görlitz und Meißen, sowie durch Fachleute des Sozialministeriums erfolgte. Dann stand Transport und Aufbau der elektrifizierten und mit einer Duftkomponente versehenen Zäune an. Entlang der Neiße müssen insgesamt rund 128 Kilometer Zaun aufgestellt werden. Doch die Arbeiten der ehrenamtlichen THW-Helfer wurden immer wieder erschwert. Einerseits haben die Sturmtiefs der vergangenen Tage einen großen Teil der bereits fertig gestellten Strecke beschädigt, andererseits seien auch große Teile des Zaunes mutwillig durch Vandalismus beschädigt worden. Auch die Vorbereitung des Untergrundes des Zaunes durch Freischneiden und die teilweise Entfernung des Unterholzes verzögerten die Arbeiten zusätzlich. Da die Zeit drängt und man stets mit der Annäherung infizierter Tiere rechnen muss, soll die Amtshilfe für das Sächsische Sozialministerium wohl in Kürze weitergehen. Die afrikanische Schweinepest ist als Virusinfektion für den Menschen zwar ungefährlich, es erkranken ausschließlich Wild- und Hausschweine. In diesen Fällen ist sie aber für die Tiere tödlich. „Im Seuchenfall ist der gesamte Tierbestand zu töten und unschädlich zu beseitigen“, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf einer Informations-Website. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Schäden würden noch verschärft durch großflächige Schutzzonen mit strengen Handels- und Transportverboten. Ziel sei es daher gerade auch mithilfe des Zaun zu verhindern, dass die afrikanische Schweinepest in Deutschland ausbricht.