Experiment: Brandgefahren in der Weihnachtszeit

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Der dritte Advent steht vor der Tür und damit ist man mittendrin in der besinnlichsten Zeit des Jahres. Am Sonntag wird die dritte Kerze am Adventskranz entzündet und so mancher wird daheim im engsten Kreise der Familie die Weihnachtszeit genießen. Doch das ist gar nicht so ungefährlich. In jedem Haushalt lauern Gefahren, welche die Besinnlichkeit unterbrechen und zu lebensgefährlichen Situationen führen können. Denn überall, wo es offenes Feuer gibt, dort können damit auch Unfälle entstehen. Bei der Feuerwehr Dresden kennt man solche Unfälle zur genüge. Jedes Jahr zur Adventszeit muss die Feuerwehr ausrücken, weil es zu Brandausbrüchen in Zusammenhang mit Kerzen oder Weihnachtsdekoration kommt. Feuerwehrsprecher Michael Klahre: „Eine der Hauptbrandquellen heutzutage ist auch die Elektrizität“. Denn die vielen oftmals günstigen Verteilersteckdosen oder Lichterketten aus Fernost verfügen nicht immer über eine ausreichende Qualität oder werden vom Benutzer schlichtweg überlastet. Dann kann es schnell zum Brandausbruch kommen. Der wohl bekannteste Klassiker bei den Weihnachtseinsätzen ist aber sicher der brennende Weihnachtsbaum. Gerade wenn echte Kerzen benutzt werden, kann es innerhalb von wenigen Sekunden zu einem ausgedehnten Zimmerbrand kommen – falls man nicht richtig aufpasst. Michael Klahre gibt im Interview einige Tipps, wie man seinen Baum richtig aufstellt und wie man sich beim Umgang mit Kerzen verhalten sollte.

In einem speziellen Brandcontainer haben wir einige Experimente vorbereitet, um die Brandgefahren in der Adventszeit zu veranschaulichen. Dabei ist es wichtig, dass man Kerzen und Teelichter immer in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen aufstellt. Stehen die Kerzen zu nah an Gardinen oder Dekorationsobjekten, dann kann die Flamme irgendwann überspringen und diese Gegenstände in Brand setzen. Und auch das entzünden eines Weihnachtsbaumes haben wir nachgestellt. Das Szenario: der Baum trocknet im Wohnzimmer von Tag zu Tag weiter aus. Die Äste neigen sich nach unten und die Kerzen können herunterfallen. Eine heruntergefallene Kerze setzt die unter dem Baum liegenden Geschenke in Flammen, das Feuer springt über und der komplette Baum brennt lichterloh. Anmerkung: Der Baum war noch recht frisch und brannte etwas langsamer, als es normalerweise ab Heiligabend der Fall ist. In der Regel dauert es von Brandausbruch bis zum Vollfeuer lediglich 30 Sekunden, wenn der Baum im Wohnzimmer getrocknet ist!

Die Feuerwehr rät jedem Weihnachtsliebhaber, sich ein geeignetes Löschmittel bereitzustellen, wenn man mit Kerzen hantiert. Das kann ein Eimer Wasser sein, ein Kübel mit Sand oder spezielle Haushalts-Lösch-Sprays, die es im Baumarkt gibt. In fast allen Fällen sollte mit Wasser ein schneller Löscherfolg erzielt werden. Doch Vorsicht! Es gibt auch eine Ausnahme: Teelichter können, wenn man mehrere zu nah aneinander stellt, so heiß werden, dass das Wachs beinahe zu kochen beginnt und sich die Flammen der einzelnen Lichter zusammenschließen. Gießt man in diesem Fall Wasser auf die Kerzen, dann kommt es zu einer Art Explosion und ein enormer Feuerball steigt in der Wohnung auf. Hier besteht akute Lebensgefahr, wie man eindrucksvoll im Experiment sehen kann! Schätzt man die Lage so ein, dass man das Feuer nicht selbst löschen kann, dann sollte unbedingt der Notruf 112 gewählt werden.

Doch nicht nur das Feuer selbst kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Das Gefährlichste bei Bränden ist der giftige Rauch. Zwei bis drei tiefe Atemzüge reichen aus, dass man bewusstlos wird und den Rauchgasen hilflos ausgesetzt ist. Daher sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man über Rauchmelder in seiner Wohnung verfügt. Die Feuerwehr rät mindestens einen Rauchmelder in den Schlafräumen zu haben. Denn wenn man schläft, dann sind alle Sinnesorgane, bis auf die Ohren, deaktiviert. Nur durch den lauten Alarm des Rauchmelders wird man auf einen Brand aufmerksam und kann sich in Sicherheit bringen.

Beachtet man die Tipps der Feuerwehr, dann steht einer besinnlichen Adventszeit nichts im Wege. Und man kann ohne gefährliche Zwischenfälle ein besinnliches Weihnachtsfest mit vielerlei Kerzenschein feiern.