Der Rettungshubschrauber Christoph 62 aus Bautzen ist ein ganz besonderer. Nicht nur, weil er mit einer 90-Meter-Rettungswinde ausgestattet ist, sondern auch und vor allem weil er auch bei Dunkelheit fliegen kann und dafür speziell ausgestattet ist. Nach der Übernahme des Flugbetriebs durch die DRF Luftrettung werden durch die Piloten sogenannte Night Vision Goggles genutzt – das sind Nachtsichtbrillen, die das Restlicht verstärken und so Hindernisse gut erkennen lassen. Das ermöglicht es dem Piloten, eine sehr detaillierte Erkundung des Landeplatzes während des Fluges durchzuführen. Darüber hinaus werden aber auch noch Hochleistungsscheinwerfer, Instrumentenflugausrüstung, Satellitennavigationssysteme und spezielle Hinderniskarten genutzt. So kann Christoph 62 nicht nur von Klinik zu Klinik, sondern auch direkt an Unfallstellen oder zu bestimmten Notfällen fliegen und vor Ort an geeigneten Plätzen landen.
Damit ein gefahrloses Landen auch trotz der technischen Hilfsmittel möglich ist, gibt es im Bereich der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen jetzt das Feuerwehr-Alarmstichwort „Ausleuchten Landeplatz“. Befindet sich ein Rettungshubschrauber bei Dunkelheit im Anflug (Es gibt auch andere RTH’s, die nachts fliegen dürfen), dann wird durch die Leitstelle die Feuerwehr alarmiert, um einen Landeplatz vorzubereiten. Dazu gehört neben dem Absperren auch das Ausleuchten dazu. In einer Dienstberatung haben die Kreisbrandmeister jetzt die Gemeindewehrleiter aus dem Kreis Bautzen über das Vorgehen bei solchen Einsätzen informiert und eine Art Leitfaden an die Hand gegeben. Die wichtigsten Punkte möchten wir an dieser Stelle nochmal zum Nachlesen zusammenfassen.
Einen Landeplatz ausleuchten
- Scheinwerfer z.B. mit Stativ sollten an den Eckpunkten der Fläche positioniert werden
- Dazu eignen sich auch Fahrzeug- oder Suchscheinwerfer
- Möglichst flach ausleuchten um den Hubschrauber nicht zu blenden
- Sämtliche Hindernisse anleuchten und sichtbar machen
- Mindestens 5 Minuten vor Landung an allen Fahrzeugen Blaulicht einschalten
- Bei Sportplätzen kann das Flutlicht genutzt werden
- Vor dem erneuten Start des Hubschraubers die Beleuchtung mit dem Piloten absprechen
Hinweise zum Einrichten eines Landeplatzes
- Landeplätze können im Vorfeld schon vorbeugend bei Tageslicht erkundet werden
- Im Umkreis von 300m sollten sich keine Freileitungen befinden
- Der Landeplatz sollte mindestens 35x70m groß sein
- Der Untergrund sollte fest und befahrbar sein, sodass auch der RTW heranfahren kann
- Es sollte keine Hindernisse im Anflugbereich geben
- Bei Landung auf einer Straße sind alle Fahrtrichtungen zu sperren
- Der Landeplatz sollte abgesperrt werden, aber nicht mit Flatterband
- Lose Gegenstände sollten entfernt oder gegen Wegfliegen gesichert werden
- Der Hubschrauber kann über die Funkrufgruppe des Rettungsdienstes erreicht werden (ein HRT auf diese Gruppe stellen)
- Der Hubschrauber dreht vor der Landung ein bis drei Runden über dem Landeplatz
- Landeplatz und die Gegebenheiten vor Ort sollten über Funk mit dem Hubschrauber abgesprochen werden
- Wenn der Hubschrauber gelandet ist, sollte man sich erst nach Freigabe durch den Piloten nähern
- Man nähert sich dem Hubschrauber nie von hinten!
- An den Hubschrauber wird nur nach Anweisung der Crew herangefahren
- Es besteht absolutes Rauchverbot