Schwere Unwetter bei Bautzen: Feuerwehr musste evakuieren

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In Neukirch/Lausitz musste die Feuerwehr überflutete Straßen beräumen. Foto: xcitePress

In Bautzen und dem Umland hat ein schweres Unwetter am Freitagabend für unzählige Feuerwehreinsätze gesorgt. Allein in der Spreestadt gab es laut Angaben der Feuerwehr mehr als 90 Einsatzstellen. Rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Schnelleinsatzgruppe und THW sind im Einsatz gewesen. Schwerpunkt waren Überflutungen durch den heftigen Starkregen. So zum Beispiel beim Pflegeheim Seidau. Dort missten Bewohner aus ihren Zimmern in höhere Etagen gebracht werden, da Wasser in das Gebäude eindrang. Das THW unterstützte hier bei Pumparbeiten. Auch in der Dr.-Maria-Grollmuß-Straße mussten Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Feuerwehr evakuierte mehrere Hauseingänge, nachdem offenbar durch die Überschwemmungen Gas ausgetreten war. Die Bewohner kamen zum Teil in der Schützenplatzhalle unter. Großflächige Überflutungen gab es auch am Albrechtsbach im Bereich Czornebohstraße und Gneisenaustraße. Die Einsätze in Bautzen wurden von der Ortsfesten Befehlsstelle koordiniert und nach Prioritäten abgearbeitet. Es sind dabei auch Einheiten aus anderen Gemeinden zum Einsatz gekommen. Denn auch der Grundschutz musste sichergestellt werden. So sind während der Unwetterlage mehrere kritische Einsätze aufgetreten. Neben zwei Bränden mussten auch zwei Unfälle mit Personenschaden abgearbeitet werden, einer davon auf der Autobahn. Die Einsatzkräfte wurden im Bautzener Gerätehaus von der Schnelleinsatzgruppe mit Speisen und Getränken versorgt.

Laut Angaben des THW muss im Ortsteil Seidau am heutigen Samstag eine Behelfsbrücke errichtet werden. Dazu ist das THW mit entsprechenden Kräften im Einsatz.

Auch im Bautzener Oberland hat das Unwetter die Feuerwehren beschäftigt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Gemeinde Doberschau-Gaußig. Auch hier gab es unzählige Einsätze, die von der Ortsfesten Befehltsstelle der Feuerwehr Wilthen nach Priorität sortiert und dann Stück für Stück abgearbeitet wurden. Die ausschließlich ehrenamtlichen Kräfte waren hier bis tief in die Nacht im Einsatz und mussten überflutete Straße beräumen und vollgelaufene Keller auspumpen.

Auch in Neukirch/Lausitz war dies der Fall. Hier war die Feuerwehr ebenso im Dauereinsatz. Eine regelrechte Schlammlawine bahnte sich ihren Weg durch den Ort und spülte Schlamm und Dreck von den Feldern in die Ortschaft über die Straßen.