Oßling / Lieske: Güterzug entgleist am Tagebau

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Spektakulärer Unfall mit Folgen am späten Donnerstag Abend. Auf dem Abstellgleis am Tagebau der Firma Lausitzer Grauwacke GmbH rammte ein Güterzug beim Rangieren einen Prellbock. Die Tonnenschwere Lokomotive durchbrach das Hindernis und entgleiste schließlich. Erst als die Hälfte des Fahrzeugs im Schotter stecken blieb, kam die Lok zum Stillstand. Beim Aufprall jedoch wurde der Dieseltank des Gefährts aufgerissen – 4.000 Liter Kraftstoff befanden sich darin. Sofort wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Während das Stichwort anfangs noch allgemeine Hilfeleistung lautete, so wurde vom Einsatzleiter kurz nach dem Eintreffen entschieden, die Maßnahme zu einem „Gefahrguteinsatz“ heraufzustufen. Demnach entsendete die Rettungsleitstelle Hoyerswerda den für den Bereich zuständigen ABC-Bekämpfungszug, der zweiter Bestandteil der Gefahrgutkomponente ist. Spezialkräfte aus Medingen, Lauta, Straßgräbchen, Schmorkau und Hoyerswerda rückten an, auch das THW kam mit 15 Kameraden vor Ort. Hier hatten die ersten Kräfte bereits Planen ausgelegt, durch die Spezialkräfte wurden diese durch Kanister ergänzt. Oberste Priorität hatte nun das Abdichten des Lecks, sowie das Abpumpen des restlichen im Tank verbliebenen Diesels. Mithilfe der Spezialkräfte konnte dies zügig geschehen und eine größere Umweltschädigung verhindert werden. Dennoch ist vorerst unklar, wie viel Diesel genau in den Erdboden sickern konnte. Das verseuchte Erdreich wird vermutlich abgetragen und durch frischen Boden ersetzt werden müssen. Auch die Lokomotive kann vorerst keine Fahrt mehr starten. Ein Kran wird sie in den kommenden Tagen bergen müssen. Wie es zu dem Unglück kommen konnte ist unklar, verletzt wurde zum Glück niemand. (RL | JL)