Sachsen: Ungewöhnliches Sturmtief im Anmarsch

32
Eine unruhige Nacht hatten die Bewohner des Pulsnitztals. Rings um Pulsnitz, Lichtenberg und Oberlichtenau war der Nachthimmel durch Blitze hell erleuchtet, gefolgt von lautem Donner. Immer wieder waren Blitzeinschläge zu hören, der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben. Große Schäden blieben zum Glück aus. Lediglich kleinere Ereignisse waren zu Verzeichnen. So zum Beispiel ein umgestürzter Baum in Großröhrsdorf. Auf der Lichtenberger Straße stürzte ein Nadelbaum um und riss eine Telefonleitung um. Die Feuerwehr musste anrücken, und den Baum bei Seite schaffen. Verletzt wurde in der ersten Nachthälfte niemand.

Kaum ist das eine Unweter vorrüber, warnen die Wetterdienste vor dem Nächsten. Und dann auch noch vor einem für die Jahreszeit Ungewöhnlichem. Von Samstag bis Sonntag wird offenbar das Sturmtief ZELJKO über Deutschland hinwegziehen. Ungewöhnlich deshalb, weil solche Sturmtiefs normalerweise eher von Herbst bis Frühjahr auftreten. Der Jet-Stream über dem Atlantik liegt aber derzeit so ungünstig, dass die Wetterlage genau auf uns zusteuert. Experten sprechen bei diesem Sturmtief von einer sogenannten Shapiro-Keyser-Zaklone. Die Meteorologen befürchten, dass ZELJKO große Schäden anrichten kann. Gerade die jetzt im Sommer stark belaubten Bäume bieten eine große Angriffsfläche für den starken Wind. Vor allem jetzt, wo es viele Open-Air-Veranstaltungen und Festivals gibt, sei das Risiko sehr hoch. Dipl. Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst: „Selbst Autofahrten durch Laubwälder oder Alleen können zu Gefahr werden!“. Wo genau diese unwetterartigen Erscheinungen wie stark auftreten können ist aber noch unklar. Experten raten dazu, sich stets über die aktuelle Wetterlage zu informieren.