Im Landkreis Harz werden innovative Maßnahmen ergriffen, um die Effizienz und Geschwindigkeit von Rettungseinsätzen zu steigern. Seit einigen Tagen wird der Einsatz von Drohnen intensiv getestet, um Feuerwehren und Katastrophenschutzteams in geografisch anspruchsvollen Gebieten zu unterstützen. Die Besonderheit hierbei: die Drohnen werden von außerhalb ferngesteuert und übertragen ihre Bilder direkt in die Leitstelle, wo man dann die Lage neu beurtilen und weitere Entscheidungen treffen kann. Die 1,60 Meter großen Drohnen können insbesondere in den oft schwer zugänglichen Bergen und Tälern des Harzkreises von großem Vorteil sein.
Testphase bis Februar 2024
Der Landrat des Harzkreises, Thomas Balcerowski (CDU), betonte gegenüber regionaler Medien die Bedeutung eines schnellen Einsatzes dieser Drohnen bei Rettungsmaßnahmen. Die Testphase soll bis Februar 2024 dauern, und wenn sie positiv verläuft, plant der Landkreis die Einführung eines flächendeckenden Drohnennetzes mit bis zu 15 Flugkörpern über dem gesamten Harzkreis. Diese Drohnen sollen bei Unfällen, Bränden, Personensuchen und Naturkatastrophen zum Einsatz kommen und mit ihren Luftaufnahmen zur Aufklärung und Lagebeurteilung beitragen.
Einsatzmöglichkeiten und Technische Daten
Die Testdrohne ist derzeit in Elend stationiert und dort mit einer Vielzahl von Einsatzszenarien konfrontiert. Ihre Aufgaben umfassen die Aufklärung von Waldbränden, die Suche nach vermissten oder verunglückten Personen in unwegsamem Gelände und die Unterstützung bei Naturkatastrophen. Die Drohne ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet und sendet ihre Aufnahmen direkt an die Rettungsleitstelle in Halberstadt. Sie hat einen Aktionsradius von zehn Kilometern und kann bis zu 45 Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometern pro Stunde fliegen, abhängig von den Wetterbedingungen. Die Drohne wird von einem Fernpiloten gesteuert, der über einen Dienstleister gestellt wird.
Ein erster erfolgreicher Testeinsatz
Für ihren ersten Test wurde die Drohne zu einem Unfall mit Gefahrgut gerufen. Innerhalb von nur vier Minuten erreichte sie den Unfallort und lieferte Livebilder aus der Luft, die zur schnellen Lagebeurteilung verwendet wurden. Dieses Ergebnis zeigt das enorme Potenzial dieser Technologie für den Rettungseinsatz und die Unterstützung der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes.
Eine vielversprechende Zukunft
Der Landrat des Harzkreises, Thomas Balcerowski, ist optimistisch in Bezug auf die Zukunft dieses Projekts. Er betonte, dass der Harzkreis aufgrund seiner Geografie und Witterungsbedingungen ein idealer Ort für dieses Pilotprojekt sei. Wenn die Drohnen hier erfolgreich eingesetzt werden können, könnten sie möglicherweise auch im gesamten Bundesgebiet bei ähnlichen Herausforderungen helfen.