In der kommenden Woche steht uns den aktuellen Wetterprognosen nach eine Phase bevor, an denen es tagelang in weiten Teilen deutschlands eine auch für diese Jahreszeit unübliche Hitze geben wird. In Richtung Wochenende werden bis zu 37 Grad und mehr vorhergesagt. Und auch wenn es noch ein paar Tage hin ist und die Prognosen vielleicht noch herunterkorrigiert werden, so sollte man sich trotzdem bereits jetzt auf das Einsatzgeschehen besonders Vorbereiten. Gerade Vegetationsbrände, die mit viel körperlicher Anstrengung und großem Zeitaufwand verbunden sind, können für die Einsatzkräfte zu einer enormen Belastung werden. Doch auch jeder andere Einsatz ist bei solchen Temperaturen nicht gerade einfach – und das für alle Beteiligten. Wir haben deshalb ein paar Tipps für euch, wie ihr euch auf Einsätze in der kommenden Hitzephase vorbereiten könnt.
Trinkwasser auf den Einsatzfahrzeugen mitführen
Führt auf den Einsatzfahrzeugen ausreichend Trinkwasser mit. Plant pro Sitzplatz mindestens ein bis zwei Liter ein. Bei Einsätzen, die länger dauern können, fordert rechtzeitig Nachschub an. Unter Umständen macht es auch Sinn, einen MTW oder KDOW mit einer Kühlbox auszustatten, um Getränke nachzufahren, die nicht gerade 30 Grad oder wärmer sind. Solltet ihr die Möglichkeit dazu haben, dann ist bei längeren Einsätzen auch Obst gut, um die ausgepowerten Kräfte zu stärken.
Körperliche Belastungen auf das Notwendigste beschränken
Klar, es gibt Einsätze, bei denen man alles geben muss. Doch gerade bei extremer Hitze sollte jeder Kamerad auch an seine eigene Gesundheit denken. Niemand brauch den Helden spielen. Wenn ihr merkt, dass ihr erschöpft seid, dann lasst euch ablösen. Auch und gerade im Atemschutzeinsatz sollte man darauf achten, sich nicht komplett auszupowern. Denn im Innenangriff muss man noch seinen Rückweg einplanen.
Einsatzkräfte regelmäßig auswechseln
Führungskräfte sollten ein besonderes Augenmerk auf das Auswechseln von Einsatzkräften legen. Nicht jeder traut sich, seine Erschöpfung kund zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass Kräfte schon bei ersten Anzeichen von Schwäche aus dem Einsatz herausgelöst werden, um sich zu erholen. Schon in der Anfangsphase eines Einsatzes sollte man also auch darüber nachdenken, Kräfte nachalarmieren zu lassen, um ausreichend Wechselkräfte am Einsatzort zu haben.
Schattige Plätze für nicht benötigte Kräfte
Nicht jede Einsatzkraft hat dauerhaft etwas zu tun. Zudem sollte es am Einsatzort Kräfte geben, die zum Auswechseln bereit stehen. Für diese Kameraden sollte es schattige und ruhige Rückzugsplätze geben, zum Beispiel im Schatten großer Einsatzfahrzeuge, unter Bäumen oder Vordächern. Wer in seiner Feuerwehr die Möglichkeit hat, Pavillons oder Zelte mitzuführen, der sollte diese für die kommende Wetterlage bereit halten.
Sonnencreme in Einsatzfahrzeugen mitführen
So komisch wie es klingt: eine Tube Sonnencreme auf jedem Einsatzfahrzeug kann nicht schaden! Gerade jetzt in dieser Hitzephase wird die UV-Belastung extrem hoch sein. Schon ein kleiner Einsatz im Freien kann dazu führen, dass Einsatzkräfte mit einem Sonnenbrand nach Hause gehen. Gerade Absperrposten oder Löschtrupps, die keine Möglichkeit haben sich im Schatten aufzuhalten, können sich dann mit der Sonnencreme schützen.
Schutzausrüstung an die Bedingungen anpassen
Ganz klar: Unfallschutz geht vor! Doch nicht bei jeder Tätigkeit muss man voll ausgerüstet sein mit dicker Jacke, Handschuhen und Helm. Führungskräfte sollten abwägen, ob in gewissen Situationen eine Marscherleichterung möglich ist. Es muss bei einem Wiesenbrand auch nicht mit schwerem Atemschutz vorgegangen werden. Manchmal reicht es schon, wenn man mit dem Wind arbeitet und die Kräfte aus dem Rauch heraushält oder zumindest eine Filtermaske nutzt. Für Kräfte, die in der Sonne arbeiten, empfiehlt es sich, eine Kopfbedeckung zu tragen, um Sonnenstichen vorzubeugen.
RTW zur medizinischen Absicherung
Wenn sich abzeichnet, dass ein Einsatz länger dauert, körperlich anstrengend wird und eine Vielzahl an Kräften im Einsatz ist, dann macht es durchaus Sinn, einen RTW zur Absicherung der eigenen Kräfte vorzuhalten. Sollte ein Kamerad zusammenbrechen, dann ist in diesem Fall sofort medizinische Hilfe vor Ort. Nicht nur der Regelrettungsdienst kann diese Aufgabe übernehmen, auch die Schnelleinsatzgruppen sind für solche Einsätze ausgerüstet.