Die Kameraden der Feuerwehr Döbra (Gemeinde Oßling, Landkreis Bautzen) staunten nicht schlecht, als sie um kurz Nach Mitternacht zum Einsatz gerufen wurden. Nur wenige Meter von ihrem Gerätehaus entfernt hatten sich Unbekannte am Maibaum zu schaffen gemacht. Sie sägten am Stamm herum und wollten den Baum offenbar umwerfen. Geschafft haben sie dies jedoch nicht. Ob die Kraft sie verlassen hat oder ob sie bei ihrer Tat gestört wurden bleibt vorerst unklar. Die Feuerwehr jedoch musste wider Willen den Rest erledigen und den Baum dann trotzdem fällen. Zu groß war die Gefahr, dass der Koloss mit seinem angesägten Stamm im Laufe des Tages unkontrolliert umkippen und jemanden dabei verletzen könnte. Schließlich befindet sich direkt nebenan ein Bolz- und ein Spielplatz. Doreen Peter vom hiesigen Dorfclub versteht nicht, warum die Täter den Baum umsägen wollten. „Die Tradition lässt dies nur in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai zu“, so die Bäckereimitarbeiterin. Sie findet es schade, dass die viele Arbeit, die hinter dem Maibaum steckt, so kaputt gemacht wird. Das Maibaumwerfen am Kindertag sollte eigentlich der Höhepunkt eines Familienfestes werden. Dieses wird zwar nicht ausfallen, auf einen neuen Maibaum müssen die Dorfbewohner jedoch noch ein Jahr warten. (RL)