Doberschau: Feuerwehr dreht eigenen Imagefilm

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Es ist ein Sonniger Samstag Vormittag in der Gemeinde Doberschau-Gaußig. Spaziergänger laufen die Fußwege entlang, Vögel zwitschern munter vor sich hin. Im Ortsteil Schlungwitz jedoch ist etwas anders. Im Neubaugebiet auf der Gnaschwitzer Straße schlagen Flammen aus dem zweiten Stock des ehemaligen Asylheims. Feuerwehrfahrzeuge stehen vor dem Haus, Schaulustige schauen sich das Geschehen aus der Ferne an. „Danke, ist im Kasten“ schreit plötzlich ein Kameramann in ein Funkgerät. Ein Wasserstrahl schießt aus dem Inneren des Hauses und löscht die Flammen. Danach versammeln sich die Feuerwehrleute vor dem Haus, sprechen die nächsten Szenen ab. Das Feuer in dem Abrissgebäude war kein echter Brand, sondern Bestandteil eines Filmdrehs. Die örtliche Feuerwehr möchte in einem Imagefilm für Nachwuchs werben und über ihre Arbeit aufklären.

Luca (6) und Florenz (8) waren voller Begeisterung dabei
Luca (6) und Florenz (8) waren voller Begeisterung dabei
„Vor einigen Monaten sprachen uns die Kameraden an, ob ein solcher Filmdreh im Frühling möglich wäre“, so Rico Löb, der die Internetseite Blaulicht-Paparazzo.de betreibt. Er und sein Team setzten gemeinsam mit den Ortsfeuerwehren aus Doberschau und Gaußig das Projekt um. Bereits seit März wurden Ideen gesammelt, ein Drehbuch geschrieben und die Szenen ausführlich geplant. Dazu gehörte neben der Organisation der Drehorte auch das Finden von geeigneten Schauspielern. Dass die Feuerwehrleute selbst in ihrem Film mitwirken sollten war von Beginn an klar. Im späteren Verlauf jedoch mussten jedoch auch noch zwei Kinder gefunden werden. Nach einem Aufruf im Internetportal Facebook meldeten sich Dutzende Eltern, unter denen auch die Muttis von Luca (6) und Florenz (8) waren. Sie kamen für den Dreh extra aus dem entfernten Wartha bei Guttau. „Die Kinder haben perfekt mitgespielt und dabei noch jede Menge Spaß gehabt“, so Löb weiter. Für ihn war es wichtig, dass sich die zwei Jungs auch schon vor dem Dreh kannten: „Das hat uns eine Menge Zeit erspart. Die beiden waren nicht schüchtern, konnten gemeinsam gleich sofort loslegen“.
Im Film entdecken die beiden beim Spielen ein altes Verlassenes Gebäude. Luca und Florenz packt die Neugier, sodass beide das Haus betreten. Beim Herumstöbern in den Räumen entdecken die Jungs ein Feuerzeug. Die beiden kokeln herum, bis plötzlich ein Brand ausbricht. Während der ältere der beiden ängstlich davon rennt, bekommt er nicht mir, dass sein Kumpel unterwegs stolpert und nicht mehr aufsteht. Eine Spaziergängerin ruft schließlich die Feuerwehr, für die ein Einsatz gegen die Zeit beginnt…
Für den Film wurden die Feuerwehrleute sogar extra zu „Brandstiftern“. Unter wachsamen Augen und immer mit einem einsatzbereiten Feuerlöscher in der Hand wurden echte Flammen erzeugt, um das Szenario so realitätsnah wie nur möglich erscheinen zu lassen. Gezeigt werden soll der Film erstmalig am 30. Mai zum 110-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Doberschau. Im Festzelt am Gerätehaus auf der Fabrikstraße wird dann die Premiere stattfinden. (RL)