Für die Feuerwehren aus Demitz-Thumitz und Umgebung klingt es erst nach einem Routineeinsatz, als die Kameraden am späten Freitag Abend in die Bahnhofstraße zu einer Rauchentwicklung gerufen werden. Doch als die Feuerwehrleute am Objekt eintreffen, überschlagen sich die Ereignisse. Erst werden mehrere Verletzte gerettet, dann geht ein Nachbar auf die Kameraden und Polizisten los und dann kommt auch noch heraus, dass es sich um Brandstiftung handelt. Doch alles der Reihe nach…
Gegen 23.40 Uhr schrillen in der Gemeinde Demitz-Thumitz die Sirenen. Die Kameraden aus Demitz, Medewitz und Rothnaußlitz machen sich sofort mit Blaulicht und Sirene auf den Weg in die Bahnhofstraße. Hier dringt bereits dichter Rauch aus dem Hausflur. Sofort geht ein Trupp unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung vor, ein weiterer Trupp macht sich zur Personensuche auf. Und tatsächlich: Eine Frau hat scheinbar das Bewusstsein verloren und wird nach draußen getragen. Sanitäter kümmern sich sofort um die Frau, fordern noch einen Notarzt an. Dann wird noch ein älterer Mann nach draußen gebracht. Auch er scheint den Brand nicht unbeschadet überstanden zu haben und kommt ins Krankenhaus. Insgesamt sind es vier Menschen, die die Nacht nicht zu Hause, sondern in einer Klinik verbringen.
Dann das nächste unerwartete Ereignis: Während die Kameraden das Mehrfamilienhaus belüften und rauchfrei machen, kommt plötzlich ein offensichtlich wütender Nachbar an die Einsatzstelle. Im Schlafanzug konfrontiert er die Kameraden verbal mit der Situation, fühlt sich offenbar bedroht durch dem Feuerwehreinsatz. Der Lärm mache ihm zu schaffen und der ganze Aufriss wäre gar nicht nötig. Als die Polizei einschreitet eskaliert die Situation. Der Mann schlägt einen Polizisten, wird dann von den Beamten zu Boden geworfen. Die Bereitschaftspolizisten aus Dresden haben die Sache jedoch unter Kontrolle und belehren den Mann über die Situation, bis dieser schließlich einsichtig wird und nachgibt.
Dann der nächste Schock: Nachdem der Rauch abgezogen ist, wird die Brandquelle im Keller des Hauses sichtbar. Ein Trupp bringt die Tür eines Kellerabteils nach draußen. Diese ist aus Holzlatten zusammengeschraubt und mit einem Stofflaken überzogen. Dass so etwas nicht von allein Feuer fängt ist vor Ort auch den Polizeibeamten klar. Eine Anzeige wegen Brandstiftung wurde aufgenommen.
Ob ein Zusammenhang mit den Brandstiftungen kürzlich im nicht weit entfernten Bischofswerda besteht, werden jetzt die Spezialisten der Polizei ermitteln. Das Haus ist in der Regel aber nur für Mieter zugänglich und nachts verschlossen. Schwere Brandstiftung wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr geahndet. (RL, RK)