Fast 200 Sirenen heulten zum ersten bundesweiten Warntag im gesamten Stadtgebiet auf und machten die Bevölkerung so auf eine Gefahr aufmerksam. Eine minute lang war ein auf- und abschwellender Heulton zu hören, das sogenannte Signal für die „Warnung der Bevölkerung“. Nach den sechs Heultönen folgte dann noch eine zweifache, deutlich zu hörende Sprachdurchsage: „Achtung, Achtung! Hier spricht Ihre Feuerwehr. Schalten Sie Ihr Radio ein und achten Sie auf Durchsagen“
Ein etwas größeres Problem stellten die WarnApps NINA und KATWARN dar. Auch wenn diese im Bereich der Stadt Dresden nicht von den Behörden genutzt werden, so gab es bundesweit erhebliche Einschränkungen innerhalb der Apps. Verbreitet löste überhaupt kein Alarm aus, in manchen Orten kam die Warnung erst mit großen zeitlichen Verzug. Möglicherweise könnte hier ein technisches Problem die Ursache sein, beispielsweise eine Überlastung der Server. Hier zeigt sich aber, wie wichtig auch in Zeiten der Digitalisierung die bewährten Sirenensanlagen sind.
Während in Dresden die Sirenen um 11 Uhr das Signal zur Warnung und um 11:20 Uhr das Signal zur Entwarnung erklingen ließen, heulten beispielsweise im Landkreis Bautzen die Sirenen nur für etwa 12 Sekunden kurz auf. Ein klassischer Probealarm, wie sonst auch an jedem Mittwoch Nachmittag. Das habe laut Landratsamt technische Gründe. Jede Sirene müsse vom Lautstellenrechner einzeln angesteuert werden, was zur Folge hätte, dass für mehrere Minuten echte Notfalleinsätze nicht an die Rettungskräfte und Feuerwehren übermittelt werden könnten. Im Ernstfall jedoch soll das System reibungslos eine Warnung über die Sirenen auslösen, auch wenn man das praktisch noch nie so richtig getestet hat.
Was hingegen völlig ohne Probleme funktionierte war der Austausch in den Sozialen Netzwerken. Auch auf der Facebook-Seite vom Blaulicht-Magazin wurde probehalber eine Warnmeldung herausgegeben. Rund 70.000 Menschen konnten so erreicht werden. Diese tauschten sich rege und auch mit merklicher Enttäuschung über den Warntag aus, welcher von den meisten wohl auch etwas anders erwartet wurde.
Trotz der aufgetauchten Probleme war der Warntag 2020 dennoch erfolgreich. Denn er hat genau den Zweck erfüllt, den ein Probelauf erfüllen soll: Es wurden Schwachstellen aufgezeigt und Probleme ans tageslicht gebracht, die man nun lösen kann. Damit diese im Ernstfall nicht mehr auftreten und eine sichere Warnung der Bevölkerung in Gefahrenlagen gegeben ist. Schon im September 2021 möchte man den bundesweiten Warntag wiederholen.