Verheerendes Erdbeben in Marokko fordert zahlreiche Opfer

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Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei (Archivfoto) hat es in diesem Jahr nun in Marokko ein weiteres verheerendes Erdbeben gegeben.

Ein verheerendes Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala hat Marokko erschüttert und eine Welle der Zerstörung ausgelöst. Das Beben ereignete sich am späten Freitagabend und gilt als das schlimmste in Jahrzehnten in dieser Region. Es hinterließ ersten Berichten zufolge über 2.100 Todesopfer und mindestens 2.400 Verletzte. Hunderte Menschen gelten immer noch als vermisst.

Zwei Tage nach dem Hauptbeben wurde die Region erneut von einem Nachbeben mit einer Stärke von 3,9 heimgesucht. Ob dieses weitere Opfer gefordert hat, ist noch unklar.

Die Suche nach Überlebenden gestaltet sich äußerst mühsam, da die Erdbebengebiete in teils abgelegenen Bergregionen liegen. Die Bergungs- und Rettungstrupps stoßen auf erhebliche Herausforderungen. Einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete seien recht abgelegen, bergig und daher schwer zu erreichen.

Unterstützung ist dringend erforderlich, und in diesem Zusammenhang ist ein Einsatzteam aus Spanien mit Rettungshunden in Marokko eingetroffen, um den örtlichen Rettungskräften zu helfen. Obwohl weitere Hilfskräfte aus verschiedenen Ländern, einschließlich Deutschland, bereitstanden, wurden deutsche Hilfskräfte bisher nicht um Unterstützung gebeten. Die deutsche Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und das Technische Hilfswerk (THW) haben vorerst ihre Einsatzbereitschaft zurückgenommen, bleiben jedoch abrufbar.

In den betroffenen Gebieten, die sich vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch erstrecken, wurden zahlreiche Gebäude zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt. Das Erdbeben war in einem Umkreis von 400 Kilometern spürbar und dauerte mehrere Sekunden an. Laut Experten der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben in einer geringen Tiefe von 18,5 Kilometern.

Die Bundesregierung prüft derzeit, ob sich deutsche Staatsangehörige unter den Opfern befinden. Bislang liegen keine Informationen dazu vor.