Nach dem Großbrand von rund 600 Strohballen am vergangenen Samstagabend in Olbersdorf dachten die Feuerwehrleute der Umgebung eigentlich, dass sie aufatmen könnten. Stundenlang kämpften sie gegen die Flammen, auch am Sonntag wurde pausenlos abgelöscht. Doch keine 48 Stunden später folgte der nächste Großeinsatz. Gegen 22 Uhr wurden die Kameraden am späten Montagabend wieder nach Olbersdorf gerufen, diesmal auf die Bertsdorfer Straße. Hier stand eine Lagerhalle gefüllt mit rund 1.500 Strohballen komplett in Flammen. Schon von weitem konnten die Feuerwehrleute den enormen Feuerschein sehen. Sofort wurden Kräfte nachalarmiert, insgesamt waren es bis zum Morgengrauen 91 Einsatzkräfte aus elf Feuerwehren, die gemeinsam gegen die Flammen vorgingen. Unterstützt wurden sie vom Landwirt und seinen Mitarbeitern, die immer wieder Löschwasser mit ihren Traktoren heranführten. Denn die Wasserversorgung vor Ort war nicht ausreichend, um mit voller Kraft gegen den Brandherd vorzugehen. Hunderte Meter Schlauchmaterial mussten zusätzlich verlegt werden, um Wasser auf das betroffene Gelände zu befördern. Eine wahre Materialschlacht, die auch dem zuständigen Kreisbrandmeister Peter Seliger zu denken geben. Seinen Angaben zufolge seien die Wehren der Umgebung nach den letzten Bränden technisch so geschwächt, dass kaum noch Material zur Verfügung stünde. Schläuche müssen geprüft und Atemschutzflaschen wieder aufgefüllt werden. Hinzu kommen die Bedenken, dass ein Brandstifter hinter den zwei letzten Großbränden stecken könnte. Dem wird auch die Polizei nachgehen. Noch während der Löscharbeiten nahmen die Beamten die Ermittlungen auf. Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden besteht wird sich also zeigen.
Seit den Morgenstunden wurden die Einsatzkräfte vor Ort Stück für Stück abgelöst, weitere Wehren wurden nachalarmiert, um die Restablöschung durchzuführen. Eine Giebelseite der Lagerhalle wurde kontrolliert abgerissen, damit man das Stroh auseinanderziehen und ablöschen kann. Da diese Maßnahme extrem aufwändig ist, muss davon ausgegangen werden, dass die Arbeiten mindestens bis in den Mittwoch andauern werden. Die Einsatzkräfte werden vor Ort durch den Betreuungszug des DRK Zittau umfangreich versorgt.