Pulsnitz: Imagefilm für die Freiwillige Feuerwehr

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Es war schon eine kleine Herausforderung. Als am vergangenem Freitag das Thema für den diesjährigen 99Fire-Films-Award bekannt gegeben wurde, ging es sofort los. „Wir machen’s einfach!“ war die Vorgabe der Ausrichter. Die Regeln: 99 Stunden Zeit, um einen 99-sekündigen Film zum besagten Thema zu produzieren. Wäre doch gelacht, wenn das unsere Blaulicht-Paparazzi nicht hinbekommen würden. Und was würde besser zur Aussage „Wir machen’s einfach!“ passen als, wie sollte es auch anders sein, FEUERWEHR! So wurde im Laufe des Freitags ein Drehbuch geschrieben und eine Freiwillige Wehr gesucht – und auch gefunden. Die Kameraden aus Pulsnitz erklärten sich kurzfristig dafür bereit, zwei Tage puren Stress über sich ergehen zu lassen. Gleich am Samstag Morgen ging es los. In den Umkleidekabinen im Pulsnitzer Gerätehaus wurden die ersten Szenen gedreht. Ruck-Zuck mussten sich die Kameraden umziehen. Und das nicht nur ein Mal. Anschließend ging es verfolgt von einer Kamera in die Fahrzeughalle. Hektische Anweisungen sollten den Darstellern klar machen, was zu tun war. Hier langrennen, dort langrennen, langsamer, schneller, weiter rechts – für die Floriansjünger kein leichtes Unterfangen. Doch alle meisterten den ersten Drehtag mit Bravur, sodass am Nachmittag bereits Feierabend gemacht werden konnte. Schließlich war es draußen bereits zu dunkel, um weitere Szenen zu drehen. Für uns ging es im Anschluss an den Computer. Musik wurde geschnitten und die ersten Bilder ausgesucht, sodass 29 Sekunden fertig waren. Das Ergebnis von einem Tag Arbeit.

Weiter ging es dann am Sonntag. Ebenfalls früh am Morgen trommelten wir die Kameraden und Helfer am Pulsnitzer Gerätehaus zusammen. Diesmal war viel mehr geplant. Zu erst ging es auf die Bischofswerdaer Straße zum alten Feuerwehrdepot. Dieses Gebäude sollte im Film ein Wohnhaus darstellen. Qualm sollte aus dem Fenster dringen und ein kleines Mädchen musste gerettet werden. Mit einer Nebelmaschine wurde ein Raum im Obergeschoss verqualmt, Außenbilder abgedreht. Ganze drei Stunden nahm dieses Vorhaben in Anspruch. Nach der Mittagspause zogen wir dann erneut mit den zwei Hauptdarstellern in das Gebäude. Unter schwerem Atemschutz musste der Angriffstrupp zur Menschenrettung in das Treppenhaus. Auch hier sorgte eine Nebelmaschine für Sichtverhältnisse von unter 50 Zentimetern. Anschließend wurde die kleine Kim aus ihrem ebenfalls verqualmten Kinderzimmer gerettet.

Gegen 17 Uhr konnte dann ein Grillabend den Abschluss der Dreharbeiten einleiten. Dachten wir. Als wir am nächsten Tag mit dem Schnitt fortsetzten, war die Überraschung groß und das Projekt kurz vorm Scheitern. Alle Szenen waren fertig, bis auf die letzte Sekunde. Doch der Anfang war nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Neben passenden Bildern fehlte auch die passende Musik. daran hatte in der Hektik einfach niemand gedacht. So waren 14 Sekunden einfach nur: schwarz. Schnell musste eine Lösung her, es waren nichteinmal mehr 24 Stunden bis zum Abgabetermin. So nahmen wir Kamera und Co und fuhren zur kleinen Kim nach Hause. Mit ihr wollten wir einige Szenen mit einer Kerze drehen, um die Geschichte spannend beginnen zu lassen. Doch als die Kleine aus der Schule kam, hatte sie keine Lust auf einen Filmdreh und versteckte sich unter der Bettdecke. Selbst Bestechungsversuche mit Süßigkeiten und Videospielen brachten keine Wirkung. Erst als das Wort „Streichholz“ erklang, war Kim wieder bei der Sache und machte doch noch mit. Punkt 18 Uhr war der Film fertig – mit einer Länge von exakt 99 Sekunden. Noch schnell Vor- und Abspann dran gehangen und ab nach Pulsnitz, wo die Kameraden bereits auf die Premiere warten. Schließlich hatte noch keiner ein Ergebnis gesehen. Doch nachdem das Video über den Beamer flimmerte, war die Begeisterung kaum zu unterdrücken.

Alles in allem ein super Filmprojekt mit einer wunderbaren Zusammenarbeit. An dieser Stelle nocheinmal Danke an alle Beteiligten, vor allem an die Feuerwehr Pulsnitz, die so kurzfristig und unbürokratisch mitmachte. Danke! 🙂