Elektro-Löschfahrzeug bei immer mehr Feuerwehren im Einsatz

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In Berlin ist seit nun schon 3 Jahren ein eLHF im Dienst: Foto: Archiv/Rico Löb

Immer mehr Feuerwehren stellen das Elektro-Löschfahrzeug vom Typ Rosenbauer RT in Dienst. Nachdem drei Prototypen in Berlin, Dubai und Amsterdam über Monate und Jahre getestet wurden, ziehen viele Städte nun nach. Im Juni 2023 hatte die Berufsfeuerwehr Wien beispielsweise einen RT in Dienst gestellt und erst Ende September zog auch die erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland nach. In der Stadt Nörvenich in NRW rückt seitdem ein elektrisches HLF zum Einsatz aus. Kurz davor hatte auch die Berufsfeuerwehr Basel (Schweiz) vier solche Fahrzeuge eingeweiht. Und in Los Angeles (USA) ist eines dieser Fahrzeuge im Einsatz, weitere sollen hier und da folgen.

Der Rosenbauer RT ist ein Einsatzfahrzeug, bei dem nicht nur der Antrieb anders ist, als man es vom Diesel-Laster kennt. Das Gesamtkonzept des Löschfahrzeugs ist komplett überarbeitet worden. Es beginnt bei der Sitzplatzanordnung: da der große Motorblock unter der Kabine wegfällt gibt es viel mehr Patz für eine neue Sitzordnung: die Mannschaft sitzt jetzt in einer Art Konferenzatmosphäre seitlich mit Blick auf den Gruppenführer. So ist eine Kommunikation zwischen der Besatzung viel einfacher. Hinzukommt, dass der Fahrzeuglärm erheblich reduziert wird, wodurch man sich ebenfalls besser verstehen kann. Weitere Vorteile sind die Wendigkeit des Fahrzeugs, es ist dank mitlenkender Achsen sogar ein sogenannter „Krebsgang“ seitlich-diagonal möglich. Die Liste der Vorteile könnte man noch viel weiter fortsetzen. Ein Nachteil hingegen ist zum Einen der noch hohe Anschaffungspreis und die Ladeinfrastruktur, die man als Feuerwehr schaffen müsste. In Nörvenich wurde das Problem mit einer Photovoltaikanlage gelöst. Direkt vom Dach des Feuerwehrgerätehauses kommt nun der Strom für das Elektro-HLF.

Übrigens: Wenn dem Rosenbauer RT mal der Strom ausgehen sollte, dann ist es trotzdem noch weiter einsatzbereit auch für längere Einsätze. An Bord des Elektro-HLF befindet sich ein sogenannter Range Extender. Dabei handelt es sich um ein Diesel-Aggregat, welches sich bei leerer Batterie automatisch zuschaltet und dann den Strom für die Verbraucher produziert. Nahtlos und ohne Einschränkungen kann man dann weiter arbeiten, als ob nichts wäre. Insgesamt ist das sogar immer noch sparsamer und emissionsärmer als mit einem konventionellen Diesel-Einsatzfahrzeug. Die Berliner Feuerwehr hat während der Testphase ohnehin weit über 90% der Einsätze komplett elektrisch ohne Zuschalten des Range Extenders abarbeiten können. Einen Erfahrungsbericht aus Berlin findet ihr in einem früheren Video von uns: ZUM VIDEO.