Das Corona-Virus breitet sich immer weiter aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in einer Pressekonferenz am Donnerstagabend, dass es sich hier um eine wirklich außergewöhnliche Situation handele. Diese stellt auch die Feuerwehren der Republik vor Herausforderungen. Oberstes Ziel für alle ist aktuell die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Sobald ein Kamerad infiziert ist und Kontakt zu anderen Kameraden hatte, müssten alle Beteiligten in Quarantäne und die Feuerwehr könnte nicht mehr ausrücken. Vielerorts verzichtet man deshalb aktuell auf Veranstaltungen, Jahreshauptversammlungen, Lehrgänge und sogar Ausbildungsdienste. Der Kontakt untereinander wird auf ein Minimum reduziert, um die Gefahr einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten. Dass man im Einsatzfall darauf keine Rücksicht nehmen kann ist jedoch klar. Hierfür hat die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallkasse) ein Merkblatt mit Hinweisen für Einsatzkräfte zum Umgang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 herausgegeben. Darin gibt es einige sinnvolle Handlungsempfehlungen, die sich zum Einen auf Einsätze mit begründetem Corona-Verdacht beziehen, aber auch um normale Alltags-Einsätze, bei denen das Risiko nicht sofort klar ist.
Bei Einsätzen, in denen es zu Kontakt zu einem Abklärungsfall, einem begründeten Verdachtsfall oder einen bestätigten Corona-Fall geht, wird folgendes Vorgehen empfohlen:
- Verwendung von PSA 42, 43 oder 51 (Details dazu in der DGUV Info 205-014)
- PSA der jeweiligen Lage anpassen
- Entsprechend FwDV 500 und der DGUV Vorschrift 49 vorgehen
- Beachtung der allgemeinen Hygieneregeln vor, während und nach der Einsatztätigkeit.
Als allgemeine Hinweise für die Einsatzkräfte wird folgendes von der DGUV empfohlen:
- Abstand von ein bis zwei Metern zu niesenden oder hustenden Personen halten
- Begrüßung kontaktlos durchführen
- Händeschütteln vermeiden
- Hände häufig mit Wasser und Seife waschen
- Regelmäßige und häufige Händedesinfektion im Dienstbetrieb mit einem als viruzid oder begrenzt viruzid eingestuftem Händedesinfektionsmittel
- In Ellenbeuge husten
- Einwegtaschentücher und -handtücher benutzen und richtig entsorgen
- Bei Krankheitsanzeichen selbst zuhause bleiben
- Sicherung des Einsatz- und Dienstbetriebes durch Hygienemaßnahmen sowie Beschränkung von Kontakten auf das notwendige Maß, z. B. keine Besuchergruppen empfangen, Versammlungen gegebenenfalls vertagen
- Durchführung von Ausbildungs- und Übungsdienst nur innerhalb der eigenen Einheit.
- Einsatzkräfte mit Erkältungsanzeichen melden dies an die Einheitsführung und halten sich vom Dienstbetrieb fern
Und auch den Trägern der Feuerwehren werden einige Hinweise aufgezeigt, um die Ausreifung des Virus innerhalb der Wehr zu vermeiden:
- Informationen zur aktuellen Lage regelmäßig beschaffen
- Standardeinsatzregeln einführen oder ergänzen
- Kräfte medizinisch beraten
- geeignete persönliche Schutzausrüstung in ausreichender Anzahl bereitstellen
- Ausreichende Menge an geeigneten Desinfektionsmittel für die Personen- und Gerätedesinfektion bereitstellen
- Einsatzkräfte über zu ergreifende Maßnahmen mit Dienstanweisungen informieren
- Die Einsatzbereitschaft der Wehr täglich neu ermitteln und prüfen
- Sicherstellen, dass Gerätehaus und Räumlichkeiten ausreichend gereinigt und
- Einen Pandemieplan erstellen