Am Mittwochvormittag entdeckte eine 50-jährige Bewohnerin eines Wohnblocks am Kastanienring in Königswartha einen Brief in ihrem Postkasten. Auf dem Briefumschlag war ein Schriftzug aufgebracht, der auf einen etwaigen Sprengsatz in dem Couvert hinwies. Von einer Ernsthaftigkeit der Situation war nach einer umfassenden Lagebeurteilung der Polizei nicht auszugehen.
Da sich in dem Umschlag offenbar auch ein pulvrige Substanz befand, wurden über die integrierte Rettungsleistelle Hoyerswerda Fachkräfte der Feuerwehr zum Einsatz gebracht, die auf den Umgang mit möglichen Gefahrstoffen spezialisiert haben.
Der Briefumschlag samt einem Schreiben mit drohendem und beleidigendem Inhalt wurde sichergestellt, der Inhalt des Couverts wird in einem Fachlabor untersucht. Erst danach wird zweifelsfrei geklärt sein, welcher Stoff sich in dem Umschlag befand.
Die Kriminalpolizei hat die Untersuchungen aufgenommen. In den Fokus der Ermittler geriet ein 47-jähriger Mann, dessen Wohnung vor kurzem zwangsgeräumt wurde. Beamte haben den Mann am Mittwochnachmittag vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.
Auch wenn gegenwärtig nicht von einer Gefahrensituation auszugehen ist, so wurden dennoch alle Maßnahmen eingeleitet, um eine Gefährdung zweifelsfrei auszuschließen. Dazu wurden die beteiligten Personen, Fahrzeuge und Räumlichkeiten, die mit der derzeit noch unbekannten Substanz direkt in Kontakt gekommen sein könnten, von den Einsatzkräften der Feuerwehr dekontaminiert.
In den kommenden Tagen wird eine verlässliche Analyse der sichergestellten Substanz vorliegen. Vom Ausgang der Untersuchungen sind die weiteren Maßnahmen der Polizei und Feuerwehr abhängig.
Die Ortsfeuerwehr Königswartha, der ABC-Gefahrgutzug Bautzen-Süd sowie das medizinische Personal waren mit knapp 50 Kameraden im Einsatz, seitens des Polizeireviers Hoyerswerda waren mehrere Streifen in den Einsatz involviert. (Quelle: Polizei | Symbolbild: Rico Löb)