Zugunglück in Tschechien: Waggons voller Benzol in Vollbrand

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Das brennende Benzol sorgt für eine extreme Rauchentwicklung. Foto: Hasičský záchranný sbor ČR

Am Freitagmittag ereignete sich in Tschechien ein dramatisches Zugunglück. Dei Hustopeče nad Bečvou im Olmützer Bezirk entgleiste ein Güterzug und es gerieten mehrere Eisenbahnwaggons mit Benzol in Brand. Es wurde daraufhin ein Großeinsatz ausgelöst, die Feuerwehr reagierte sofort.

Aktuell sind 29 Feuerwehreinheiten vor Ort, die mit der Bekämpfung des Feuers beschäftigt sind. Diese bestehen aus 12 Einheiten des Hasičský záchranný sbor (HZS) Olomouckého kraje sowie weiteren 17 Einheiten aus benachbarten Regionen – dem HZS ČR, dem HZS Moravskoslezského kraje und dem HZS Zlínského kraje. Unterstützung erhalten die tschechischen Einsatzkräfte auch von der polnischen Feuerwehr, die ebenfalls einen Hubschrauber zur Bekämpfung des Feuers eingesetzt hat. Unmittelbar neben dem Unglücksort befindet sich ein See, von dort aus können Löschhubschrauber Wasser aufnehmen und dieses dann über den brennenden Waggons abwerfen. Ein direktes Löschen ist kaum möglich, es werden lediglich einige wenige Schutzrohre vorgenommen. Die Berstegefahr, die Hitzestrahlung und die giftigen Dämpfe erschweren ein Arbeiten.

Da Benzol als hochgiftige und leicht entzündliche Substanz gilt, stellt der Brand auch für die Umgebung eine enorme Gefahr dar. Benzol, das bei der Kohlevergasung entsteht und zur Herstellung von Kunststoffen verwendet wird, ist ein giftiger Stoff mit krebserregenden Eigenschaften. Der Brand könnte zu einer enormen Gefährdung der Umwelt und der Anwohner führen. Aus diesem Grund wurden Warn-Nachrichten an die Bewohner in der Umgebung versandt, in denen sie angewiesen wurden, nicht zu lüften und sich nicht im Freien aufzuhalten. Zudem sollte das Gebiet weiträumig gemieden werden.

Die Polizei hat das Gebiet um den Brandort abgesperrt und untersucht die Umstände des Vorfalls. Der Einsatz wird zusätzlich durch einen Hubschrauber der tschechischen Polizei unterstützt. Auch der Generaldirektor des Hasičský záchranný sbor ČR, Vladimír Vlček, ist vor Ort, um die Koordination der Rettungsmaßnahmen zu überwachen.

Die Einsatzkräfte setzen alles daran, den Brand so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bekommen, und hoffen auf eine erfolgreiche Bekämpfung dieses gefährlichen Vorfalls.