Nicht jeder kann die Weihnachtsfeiertage im Kreise seiner Familie verbringen. Während Mitarbeiter von Tankstellen oder im Pflegebereich nach der Arbeit wenigstens nach Hause zurückkehren können, sind LKW-Fahrer deutschlandweit an Rastplätzen gebunden. Aufgrund des Feiertagsfahrverbots dürfen LKWs ohne Sondergenehmigung heute und morgen nicht auf den Straßen unterwegs sein. Wer es am Heiligabend nicht mehr bis nach Polen oder in andere Länder geschafft hat, bleibt nun an seinem Standort fest sitzen.
So ergeht es aktuell auch rund 30 LKW-Fahrern auf den Rastplätzen „Oberlausitz“ an der A4 bei Bautzen. Sie können ihre Reise nicht fortsetzen und verbringen Weihnachten in ihren Kabinen auf dem Parkplatz. Um den Berufskraftfahrern eine kleine Freude zu bereiten, hat die Polizei eine besondere Aktion organisiert. Gemeinsam mit der Organisation „DocStop“ und weiteren engagierten Helfern überbrachte Tino Hausdorf vom Verkehrsüberwachungsdienst der Polizeidirektion Görlitz am ersten Weihnachtsfeiertag kleine Geschenke an die Trucker. Obwohl der Polizist an diesem Tag eigentlich frei hatte, legte er für die Aktion freiwillig eine Sonderschicht ein. Unterstützt wurde er von zwei Frauen der Initiative „Kamenzer Strickliesl“ und Pfefferküchler Sören Tenne aus Pulsnitz.
Am Mittwochmorgen klopften die Helfer vorsichtig an die Türen der LKW-Kabinen, wünschten frohe Weihnachten und überreichten Geschenktüten mit selbstgestrickten Mützen und Socken sowie frisch gebackenen Pfefferkuchen. Die Reaktionen der Fahrer waren emotional – einige verdrückten Tränen der Rührung. Die Aktion, die schon seit vielen Jahren durchgeführt wird, zeigt: Die Polizei möchte nicht nur Gesetze durchsetzen, sondern auch als Freund und Helfer an der Seite der LKW-Fahrer stehen.