Waldbrand im Biebrza-Nationalpark unter Kontrolle – Einsatzkräfte ziehen ab

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Foto: Symbolbild

Gute Nachrichten aus dem Biebrza-Nationalpark im Nordosten Polens: Nach mehreren Tagen intensiver Brandbekämpfung ist es gelungen, das großflächige Feuer endgültig unter Kontrolle zu bringen. Wie die polnische Staatliche Feuerwehr (Państwowa Straż Pożarna, PSP) heute mitteilte, blieb die Lage zuletzt stabil. Ein weiteres Ausbreiten des Feuers wurde nicht verzeichnet.

Nach neuesten Satellitendaten wurden insgesamt rund 190 Hektar Moor-, Wald- und Heidelandschaft erfasst – deutlich weniger als die ursprünglich geschätzten 450 Hektar. Besonders die schwer zugängliche, sumpfige Beschaffenheit des Geländes erschwerte die Löscharbeiten erheblich. Mit massivem Kräfte- und Materialeinsatz – darunter rund 400 Feuerwehrleute, unterstützt von Freiwilligen, Militärangehörigen und der Territorialverteidigung – konnte der Brand jedoch schrittweise eingedämmt werden.

Beeindruckend war insbesondere die Luftunterstützung: Polizeihubschrauber des Typs Black Hawk sowie fünf weitere Helikopter der polnischen Staatsforste leisteten über 320 Löschflüge, bei denen insgesamt weit über 125.000 Liter Wasser abgeworfen wurden. Drohnen und geländegängige Spezialfahrzeuge ergänzten die aufwändigen Löscharbeiten am Boden.

Aktuell kämpfen Einsatzkräfte weiterhin gegen die letzten Glutnester. Nachdem zuletzt überwiegend Brandwache gehalten und das Gebiet engmaschig überwacht wurde, konnten erste Einheiten aus anderen Regionen Polens bereits zurückgezogen werden. Dazu zählen Kräfte der Feuerwehrakademie aus Warschau, der GFFF-Einheiten aus Posen und Lublin sowie der Feuerwehrbereitschaft „Wisła“ aus Masowien. Vor Ort verbleiben derzeit lokale Feuerwehrkräfte, um mögliche Glutnester frühzeitig zu entdecken und eine erneute Entzündung zu verhindern.

Unterdessen laufen weiterhin Untersuchungen zur Brandursache. Die Behörden vermuten nach wie vor fahrlässiges Verhalten oder unsachgemäßes Abbrennen von Vegetation als mögliche Auslöser. Innenminister Tomasz Siemoniak hatte bereits angekündigt, rechtliche Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle auf Regierungsebene zu diskutieren.

Der Biebrza-Nationalpark, Heimat zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten, hat durch das Feuer erhebliche Schäden erlitten. Ein speziell eingerichtetes Tierrehabilitationszentrum bleibt weiter im Einsatz, um betroffene Wildtiere medizinisch zu versorgen.