So bereitet sich Griechenland auf die Waldbrandsaison vor

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Groß war der Aufschrei, als vor wenigen Tagen das Griechische Fernsehen die Meldung verkündete, dass Deutschland und fünf weitere Länder in diesem Jahr die griechische Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung dauerhaft unterstützen sollen. Die Rede war davon, dass Feuerwehrleute der verschiedenen Länder in Hot-Spot-Regionen stationiert werden sollen. In den sozialen Netzwerken wurde kritisiert, dass Griechenland sich auf seinen Pflichten ausruht und die anderen Länder die Versäumnisse im griechischen Brandschutz ausbaden müssen. Doch auch wenn das griechische Feuerwehrsystem noch extrem zu wünschen übrig lässt, so hat sich der Katastrophenschutz des Landes in diesem Jahr einige Neuerungen einfallen lassen, um solche großen Waldbrände wie im letzten Jahr zu vermeiden.

Die Forstfeuerwehr soll aufgestockt werden

Für die Forstfeuerwehr wurden neue sogenannte Waldbrandkommandos gegründet. Dazu hat man 500 neue Feuerwehrleute eingestellt und ausgebildet. Diese Einheit soll der Katastrophenschutzeinheit EMAK angehören und ab dem 10. Juni einsatzbereit sein. Ihre Aufgabe wird vor allem die Waldbrandbekämpfung sein.

Mehr Freiwillige Feuerwehrleute in griechischen Feuerwehren

Nach den verheerenden Bränden im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Freiwilligen Feuerwehrleute im Land mittlerweile verdoppelt! Waren zuletzt gerade einmal knapp über 2.000 Männer und Frauen in den Freiwilligen Wehren Griechenlands im Einsatz, so sind es in diesem Jahr über 4.000! Sie werden aktuell vom Zivilschutz des Landes ausgebildet und sollen in der Waldbrandsaison dann zur Waldbranderkennung und auch zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Grundlegend sind im griechischen Feuerwehrsystem aber gar keine Freiwilligen Wehren vorgesehen. Bislang hat man sich vor allem auf die rund 280 Berufsfeuerwehren verlassen, die im gesamten riesigen Land verteilt sind. Freiwillige Wehren werden kaum vom Staat unterstützt und müssen das große Defizit gerade im ländlichen Raum kompensieren. Unklar ist, ob Griechenland die Freiwilligen nun mehr akzeptieren und auch finanziell unterstützen wird.

Strategie wird geändert, Risiko für Feuerwehrleute steigt

Die Einsatztaktik der griechischen Feuerwehr sah bislang so aus, dass man vor allem Verluste begrenzen wollte. Dies soll geändert werden, man möchte die Brände jetzt offensiver bekämpfen, die Ausbreitung verhindern und Fronten gezielt angreifen. Dies könnte aber das Risiko für die Einsatzkräfte erhöhen, da der Ausbildungsstand noch Nachholbedarf hat. Entsprechende Umschulungen sollen stattfinden, können sich aber über Jahre hinziehen.

Mehr Flugzeuge und Hubschrauber zur Brandbekämpfung aus der Luft

Neben 40 eigenen Flugzeugen bzw. Hubschraubern wird Griechenland in diesem Sommer zusätzlich 42 Fluggeräte anmieten. Insgesamt werden also 46 Flugzeuge und 36 Hubschrauber im Rahmen der Waldbranderkennung und -bekämpfung im Einsatz sein. Auf das russische Löschflugzeug Beriev wird man in diesem Jahr verzichten. Neu ist aber, dass von der EU das Anmieten eines Schwerlasthubschraubers gefördert word, der im Juli und August verfügbar sein wird.

Boden- und Luftüberwachung soll verstärkt werden

Um Waldbrände schnell zu erkennen, werden nicht nur Flugzeuge und Hubschrauber eingesetzt, sondern auch Bodentrupps. Dazu wird das Militär beispielsweise auf Motorräder in den Wäldern patrouillieren. Auch Freiwillige Kräfte und ländliche Berufsfeuerwehren werden aus den Wachen in die Wälder verlegt. An Aussichtspunkten oder markanten Stellen werden die Kräfte dann ihren Tagdienst verbringen und Ausschau nach Rauchentwicklungen halten. Taktisch werden sie so verteilt, dass sie schnell ausrücken und auch zu Regeleinsätzen fahren können.

Betretungsverbot bei extremer Waldbrandgefahr

Wälder dürfen ab einer bestimmten Waldbrandgefahr nicht mehr betreten werden. Dazu werden auch verstärkt Kontrollen durchgeführt. Offenes Feuer und Rauchen wird ohnehin verboten sein. Dazu wird eine Präventionskampagne Aufklärung leisten.

Feuerwehrleute aus dem Ausland sollen unterstützen

Wie schon vermeldet, werden Einsatzkräfte aus dem Ausland unterstützen. Im Juli und August sollen insgesamt 250 Kräfte aus Deutschland, Frankreich, Finnland, Norwegen Bulgarien und Rumänien an drei verschiedenen Hotspots stationiert werden. Sie sollen eine schnelle Eingreiftruppe bilden und auch Erfahrungen mit den Griechen austauschen und sich gegenseitig fortbilden. Schon im letzten Jahr waren ausländische Kräfte in Griechenland im Einsatz, ihr Einsatz sei in der sehr schwierigen Zeit entscheidend für den Löscherfolg gewesen. Welche Kräfte das sein werden, ist aber noch nicht bekannt. Spekulationen zufolge könnte es sich um die GFFFV-Einheiten handeln, die ohnehin für den Katastrophenschutz in der EU vorgesehen sind. Eine Art Waldbrandcamp, wie es vor einigen Jahren noch im Rahmen der ESEPA gab, wird es wohl nicht geben. Damals konnten sich Freiwillige Feuerwehrleute zum Beispiel aus Deutschland Freiwillig melden und gemeinsam mit Griechen weiterbilden. Zusätzlich zur Ausbildung fuhren die Freiwilligen auch Einsätze. Das Programm wurde jedoch eingestampft.