Eigentlich wollten sich die Kameraden der Ortsfeuerwehr Cunnewitz-Schönau erst um 16.30 Uhr zum gemeinsamen Dienst am Gerätehaus treffen. Doch daraus wird nichts. Gegen 15.50 Uhr schrillen in Cunnewitz, sowie im Nachbarort Schmerlitz die Sirenen. „Unklare Rauchentwicklung aus Keller“, so die Meldung der Rettungsleitstelle Hoyerswerda. Sofort eilen die Kräfte der Ortswehr Schmerlitz mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF zur nur wenige hundert Meter entfernten Einsatzstelle. Der Einsatzleiter verschafft sich einen Überblick, aus dem Keller dringt dichter Nebel. Ein Jugendlicher kommt aus der Tür gerannt, schildert, dass noch jemand im Keller sei. Im Ernstfall hätte der EL jetzt Kräfte nachgefordert – doch heute handelt es sich „nur“ um eine realitätsnahe Einsatzübung.
Die Besatzung des TSF baut also weiter ihre Wasserversorgung auf, sichert die Einsatzstelle ab und versucht mit der Wehr aus Cunnewitz Kontakt aufzunehmen. Doch hier zeigt sich das erste Problem: Der Funkverkehr ist nur mit starken Unterbrechungen möglich, man versteht kaum etwas. Dann endlich kommt das Löschgruppenfahrzeug LF 16, ein W50, an die Einsatzstelle. Sofort rüsten sich zwei Trupps mit schwerem Atemschutz aus, ein Verteiler wird gesetzt und ein Strahlrohr für den Innenangriff vorbereitet. Mit dem Rohr bewaffnet dringt der Angriffstrupp schließlich in den Keller vor, um die vermisste Person zu suchen. Doch auch hier bereitet die Funkverbindung weiter Probleme. Oftmals kann der EL nicht verstehen, was sein Trupp ihm zu melden versucht. Ein Rettungstrupp steht bereits in Bereitstellung, während ein Rohr im Aussenangriff vorgenommen wird. Dann endlich hört man, dass die vermisste Person gefunden ist. Die Übungspuppe wird durch den vernebelten Keller ans Tageslicht gebracht und abtransportiert.
Dass unterwegs Gasflaschen und Benzinkanister als stille Gefahren auf die Kameraden warteten ging im Stress ein wenig unter. Erst als die Person gerettet war, bemerkte ein Trupp im Innenangriff die brisante Situation. Im Ernstfall hätte das böse Folgen haben können. Dennoch sind alle Beteiligten mit dem Einsatzverlauf mehr als zufrieden. Besonders die realen Bedingungen haben den Einsatzkräften gefallen. Kaum einer von ihnen war im Ernstfall in einer so stark verrauchten Wohnung unterwegs, sodass der Orientierungssinn sich erst einmal an die Lage gewöhnen musste. Das ist wichtig, um im Ernstfall sofort richtig handeln zu können. Auch in Zukunft möchten die Kameraden weiter solche Übungen durchführen, um bestens für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gewappnet zu sein. (RL)