Neuer Entschärfer-LKW des LKA Nordrhein-Westfalen

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Das ist der neue Entschärfer-LKW der Polizei NRW. Foto: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (NRW) hat einen entscheidenden Schritt zur Modernisierung seines Entschärfer-Fuhrparks unternommen. Nachdem bereits im Jahr 2020 der erste der beiden Spezial-Lastwagen durch ein neueres Modell ersetzt wurde, konnte nun auch der zweite, hochmoderne Lkw der Tatortgruppe Sprengstoff übergeben werden.

Die Entschärferinnen und Entschärfer des Landeskriminalamtes NRW sind eine hochspezialisierte Einheit von insgesamt 18 Männern und Frauen, die jährlich in 700 bis 800 Einsätzen tätig sind. Diese Spezialisten sind für besonders gefährliche Aufgaben wie die Tatortaufnahme nach Geldautomatensprengungen oder die Beurteilung und Entschärfung von USBV (unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen) verantwortlich. Oft steht dabei nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Unschuldigen auf dem Spiel. Aus diesem Grund sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Dienststelle besonders geschult und tragen bei ihrer Arbeit in der Regel einen schweren Bombenschutzanzug, der jede Bewegung zu einer körperlichen Herausforderung macht.

Die beiden speziell ausgerüsteten Lkw, die in den letzten zehn Jahren insgesamt rund 400.000 Kilometer auf den Straßen von NRW und anderen Bundesländern zurückgelegt haben, waren aufgrund der hohen Beanspruchung und der technologischen Entwicklungen dringend modernisierungsbedürftig. Bereits vor drei Jahren wurde der erste moderne Entschärfer-Lkw in den Dienst gestellt, aber aufgrund von Lieferkettenproblemen konnte der zweite Wagen erst jetzt ausgetauscht werden.

Die Kosten für beide Fahrzeuge beliefen sich auf insgesamt 3,4 Millionen Euro. Im Jahr 2020 wurde bereits die gesamte Ausrüstung erneuert, weshalb bei der Anschaffung des zweiten Lkw ein Teil der Sonderausstattung bereits vorhanden war.

Die beiden Lkw haben ein zulässiges Gesamtgewicht von 15 Tonnen und sind keine Leichtgewichte, aber sie bieten ausreichend Platz, verschiedene Sicherheitsassistenten, ein modernes Funksystem mit größerer Reichweite für die Steuerung der Fernlenkmanipulatoren (Einsatzroboter) und einen modernen Arbeitsplatz mit Anbindung an die Polizeisysteme.

Die Modernisierung des Entschärfer-Fuhrparks ist eine wichtige Maßnahme, um den Herausforderungen durch Extremisten und rücksichtslose Kriminelle in NRW besser begegnen zu können. Ingo Wünsch, der Direktor des LKA NRW, betonte die Bedeutung der gut ausgestatteten Polizei angesichts dieser Bedrohungen und zeigte sich erleichtert über die Einsatzbereitschaft der neuen Fahrzeuge.