Feuerwehr und DRK proben den Ernstfall in Wallroda

63

Dramatische Szenen haben sich am Donnerstagabend auf einem Spielplatz in Wallroda abgespielt. An einem Stapel abgeholzter Baumstämme sind Schreie zu hören, eine Kettensäge steckt im Holz fest. Daneben liegt ein Jugendlicher zwischen den Stämmen, offenbar mit einer großen Schnittwunde im Bein. Eine junge Frau ruft um Hilfe, ihre Hand scheint schwer verletzt zu sein, ein Finger liegt auf dem Boden. Und auch unter dem Holzstapel ist zu erkennen, dass hier eine Person eingeklemmt zu sein scheint. Zum Glück ist dies nur ein fiktives Übungsszenario, welches der Ausbildung von Feuerwehr und Rettungsdienst dient.
Regelmäßig führen die ehrenamtlichen Kräfte gemeinsame Übungen durch, um zum einen das Zusammenspiel zu festigen und zum anderen die medizinischen und technischen Kenntnisse aufzufrischen. Im Vorfeld wurden von der DRK-Bereitschaft Schönfeld-Weißig vier Darsteller auf ihren Auftritt als Unfallopfer vorbereitet. Verletzungen wurden nachgestellt und mit spezieller Schminke an den Opfern konstruiert. So bildete man zum Beispiel eine Fingeramputation nach oder einen tiefen Schnitt mit einer Kettensäge.
Gegen 19:30 Uhr rückten die Feuerwehren aus Wallroda und Arnsdorf zum Übungsgelände auf der Mühlstraße aus. Hier fanden die Einsatzkräfte das erschreckende Szenario vor. Sofort ging man zur Sichtung und Erstversorgung der Verletzten vor. Dazu rückte kurz darauf auch ein Rettungswagen der DRK Bereitschaft Schönfeld-Weißig an, dessen Besatzung den Kameraden mit medizinischen Fachkenntnissen zur Seite stand. Für den Einsatzleiter der Feuerwehr galt es zuerst kühlen Kopf zu bewahren. Der psychische Druck war groß, die Darsteller spielten ihre Rollen sehr realitätsnah. Wichtige Entscheidungen mussten binnen Sekunden getroffen werden, denn hier ging es um Menschenleben. Doch auch die Koordinierung der eigenen Einsatzkräfte muss gelernt sein. Jede Menge Handgriffe müssen im Einsatzfall getätigt werden, all das muss vom Führungspersonal angewiesen werden.
Letztendlich konnten die Einsatzkräfte alle Verletzten erfolgreich retten. Innerhalb von gut 20 Minuten nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren alle der vier Patienten im Rettungswagen untergebracht. Im Ernstfall wäre dies ein gutes Ergebnis. Doch die Zeit spielte eher eine untergeordnete Rolle. Wichtiger war es, dass alle Handgriffe durchgespielt wurden und man so für den Ernstfall bestens vorbereitet ist.