Eichenprozessionsspinner: Was tun bei einem Feuerwehreinsatz?

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Aktuell häufen sich wieder Feuerwehreinsätze rund um den Eichenprozessionsspinner. Dabei handelt es sich um eine Schmetterlingsart, deren Raupe für den Menschen giftige Brennhaare besitzt. Diese Brennhaare können bei Kontakt mit der Haut, den Augen oder den Atemwegen verschiedene allergische Reaktionen auslösen. Dies ist vor allem im Juni der Fall, wenn die Raupen am meisten aktiv sind. Der Kontakt mit den Brennhaaren kann zu Hautausschlag, Juckreiz, Quaddeln, Rötungen und Entzündungen führen. In einigen Fällen kann es zu schwereren allergischen Reaktionen wie Atembeschwerden, Schwindel oder Kreislaufproblemen kommen.

Die Feuerwehr kann bei einem Befall des Eichenprozessionsspinners verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Gefahr für die Bevölkerung zu minimieren. Dazu gehört in erster Linie das Absperren des betroffenen Bereichs, wenn dieser besonders gefährdet ist und die Information der Bevölkerung, beispielsweise mit Flugblättern oder Warnschildern. Vor dem Betreten eines vom Eichenprozessionsspinner betroffenen Areals sollten sich alle Einsatzkräfte über die Gefahren informieren und mit Schutzausrüstung ausstatten. In der Regel ist ein Einweg-Schwutzanzug gem. Körperschutz Form 2 in Kombination mit einer Filtermaske ausreichend. Hier sollte man jedoch beachten, dass es keine freien Hautstellen gibt, wo es zum Kontakt mit Brennhaaren kommen kann. Raupen und deren Nester sollten keinesfalls ungeschützt berührt werden.

Ob eine Feuerwehr den Raupenbefall selbst stoppen und die Schädlinge beseitigen soll muss im Einzelfall entschieden werden. Den meisten Wehren jedoch dürften die technischen Mittel dazu fehlen, sodass sich der Einsatz auf das Absperren beschränken würde. In solch einem Fall ist es das Sinnvollste, einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Hierbei sollte aber beachtet werden, bei wem die Verantwortung liegt. Privatgrundstücke sind letztendlich Sache des Eigentümers, hier wird die Feuerwehr nur tätig, wenn eine besondere Gefahr vorliegt.

Ansonsten gibt es verschiedene Methoden, die man auch als Feuerwehr in dringenden Fällen durchführen kann. Zum Beispiel können die Raupen mit einem Industriestaubsauger entfernt werden. Hier sollte man anschließend auf eine sofortige und sorgfältige Verbrennung der Müllsäcke achten. Eine weitere Methode ist das Einsprühen mit Wasser und das anschließende Abflammen der betroffenen Bereiche. Nachteil hierbei: die Brennhaare werden dadurch zeitweise noch weiter verbreitet und Bäume können dadurch Schaden nehmen.

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass der Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner auch mit Schutzkleidung eine gewisse Vorsicht und anschließend eine gründliche Reinigung der Ausrüstung erfordert. Bei Kontakt und anschließendem Verdacht auf eine allergische Reaktion oder andere gesundheitliche Probleme ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.