Große Aufregung bei den Kameraden der Bautzener Feuerwehr. Am Mittwoch Nachmittag bekamen die Feuerwehrleute endlich zwei neue Einsatzfahrzeuge übergeben. Neben einem neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) war es hauptsächlich die neue Drehleiter, die das Feuerwehrmannherz schneller schlagen ließ. Nach 17 Jahren Einsatz hätten Getriebe, Aufbau und Hydraulik der alten Drehleiter repariert werden müssen. Die Kosten hierfür hätten sich auf etwa 165.000 Euro belaufen. Da der Zeitwert des Fahrzeuges jedoch nur noch bei gut 30.000 Euro lag und das Landratsamt schon 368.000 Euro Fördergelder in Aussicht gestellt hatte, entschied man sich dazu, ein neues Fahrzeug zu kaufen. Die fehlenden 302.000 Euro brachte die Stadt selbst auf.
Keine zwei Monate später steht nun die neue Drehleiter vom Typ DLA L32A XS in der Fahrzeughalle am Gesundbrunnenring. Das Vorführfahrzeug stammt aus dem Hause Metz und ist eines der neuesten Modelle seiner Art. Es ist vor allem für die Bautzener Altstadt gut geeignet, da es einen Knickarm besitzt, mit dem der Korb direkt vor dem Führerhaus zum Ein- und Ausstieg abgelegt werden kann. Das bietet sich besonders in den engen Gassen an. Und auch der minimale Aktionsradius spricht für den Einsatz bei solchen Verhältnissen.
Ebenfalls wichtig für die Kameraden: der Korb kann nun 450 Kilogramm tragen und bietet somit problemlos Platz für bis zu vier Personen, die aus einer Höhe von bis zu 32 Metern gerettet werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Korb mithilfe einer Selbstschutzeinrichtung vor Wärmestrahlung zu schützen. Mittels zweier Monitore kann die Brandbekämpfung durchgeführt werden, einer davon kann sogar ferngesteuert werden.
Doch da die Brandbekämpfung nur ein geringer Teil des weit gefächerten Einsatzgebietes einer heutigen Feuerwehr ist, wurde bei der Ausschreibung auch auf andere Details geachtet. So besitzt die neue Drehleiter auch eine spezielle Schachtrettungsfunktion. Hierbei werden Höhe und Tiefe des Korbes geändert, während der Korb selbst genau über einem Punkt stehen bleibt – zum Beispiel über einem Brunnen. Damit der Maschinist im Hauptbedienstand die Lage im Korb richtig einschätzen kann, stehen ihm auf seinem Display zwei Kameraoptionen zur Verfügung. Eine vom Korbboden aus und eine im Leiterpark.
Seit zwei Wochen ist das Fahrzeug bereits im Dienst. Derzeit sind die Kameraden dabei, ihre Kenntnisse mit der neuen DLA weiter zu vertiefen, um im Ernstfall schnell und sicher eingreifen zu können. (RL)