Rödertal: LKW-Fahrer betäubt und ausgeraubt – Polizei ermittelt

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Dicht an dicht stehen die LKWs auf den beiden Rasthöfen an der A4 unweit von Ohorn und Ottendorf-Okrilla. „Rödertal“ und „Eichelberg“ nennen sich die Parkplätze, an denen Kraftfahrer ihre Ruhezeiten verbringen können. Doch die beiden Plätze sind unter Insidern schon langsam gefürchtet. „Ich würde meine Nacht hier nicht verbringen“, erzählt ein LKW-Fahrer, der nur kurz einen Zwischenstop macht. „Es gibt hier keine Beleuchtung und bewacht wird hier auch nichts“, schildert der Mann weiter. Er hat offenbar Angst. Angst, die auch begründet ist. Denn wie die Polizei am Donnerstag berichtet, gab es auf den zwei Rastplätzen in der letzten Nacht offenbar zwei spektakuläre Überfälle. Während zwei LKW-Fahrer in ihrer Kabine schliefen, wurden sie betäubt und anschließend ausgeraubt. Diesen Verdacht haben zumindest die ermittelnden Beamten. Womöglich hatten die Trucker ihre Fenster einen Spalt offen, durch den Gas eingeleitet werden konnte. Gesundheitliche Beschwerden der beiden Betroffenen deuten zumindest darauf hin. Derzeit analysiert man Blutproben, die Hinweise auf die Vorgehensweise der Täter geben könnten. Außerdem sucht die Polizei Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Fällen geben können. Wer an den Scania-Zugmaschinen verdächtige Personen wahrgenommen hat, wird gebeten, sich an das Autobahnpolizeirevier in Bautzen auch telefonisch unter der Rufnummer 03591 367-0 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.
LKW-Fahrer und Speditionen kennen das Problem der Betäubungsüberfälle bereits. Ein LKW-Fahrer auf dem Rastplatz Rödertal berichtet, dass er bereits von einer Art Rauchmelder für das Führerhaus gehört hat. Diese sollen wohl bei Gaseinströmung Alarm schlagen und die Täter vertreiben. Doch spätestens an der Beschaffung solcher Geräte wird dann gespart – heißt es. (Fotos: Rico Löb)