In Dresden sind gestern Polizisten bei dem Einsatz am Rudolf-Harbig-Stadion von Gewaltbereiten massiv mit Pyrotechnik und Flaschen beworfen worden. Zudem soll es laut Angaben der Polizei gezielte Angriffe auf die Beamten gegeben haben. Elf Polizisten wurden verletzt. Polizeipräsident Jörg Kubiessa sagte am Abend: „Wir haben bis 15:30 Uhr ganz klar auf Kommunikation gesetzt. Als dann aber mindestens 500 Gewaltbereite unsere Polizeibeamten im Großen Garten unvermittelt und massiv mit Pyrotechnik, Flaschen sowie Steinen angriffen, fand unsere Strategie zwangsläufig ihr Ende. Es ist bedauerlich, dass der sportliche Erfolg der SG Dynamo Dresden von diesen bestürzenden Bildern überschattet wird.“
Rund 4.000 Fußballfans hatten sich nach Aufrufen in sozalien Netzwerken rund um das Stadion und den Großen Garten eingefunden, um den Aufstieg von Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga zu feiern. Dabei wurden immer wieder Böller und andere Feuerwerkskörper gezündet. Die Personen wurden von der Polizei mit Lautsprecherdurchsagen mehrfach aufgefordert den Bereich zu verlassen. Dabei filmte die Polizei die Situation, um Rechtsverstöße im Nachgang zu ahnden.
Gegen 15:30 Uhr eskalierte die Lage. Gewaltbereite griffen unvermittelt Polizeibeamte und deren Fahrzeuge an und bewarfen diese mit Pyrotechnik. Außerdem versuchte ein Mob die Polizeiabsperrung in Richtung Stadion zu durchbrechen. Daraufhin wurden die Polizisten im Großen Garten erneut und massiv mit Pyrotechnik sowie Flaschen beworfen und gezielt attackiert. „Die Beamten mussten von der Mehrzweckpistole Gebrauch machen um Reizstoffe einzusetzen. Auch Wasserwerfer wurden zum Einsatz gebracht“, so ein Polizeisprecher am Abend. Später stellten sich zahlreiche Gewaltbereite den Polizeibeamten auf der Lennéstraße entgegen und bewarfen diese erneut mit Pyrotechnik, Flaschen und Steinen. Auch Reporter sind gezielt von gewaltbereiten Fußballfans angegriffen worden. So wurde ein Kamerateam auf der Hauptallee weggestoßen. Ein Medienschutzteam der Dresdner Polizei griff sofort ein. Später konnte ein Tatverdächtiger bekannt gemacht werden. Gegen den 38-jährigen Deutschen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Weiterhin soll ein 17-Jähriger auf der Lennéstraße von Unbekannten geschlagen und getreten worden sein. Laut Angaben der Polizei habe der junge Mann dort mit einer Kamera Fotoaufnahmen gemacht und sei daraufhin angegriffen worden. Und auch Einsatzfahrzeuge der Polizei wurden gezielt beschädigt. Bei rund einem Dutzend Polizeifahrzeugen wurden die Reifen zerstochen und Spiegel abgetreten. Etwa 1.100 Polizeibeamte waren im Einsatz. Dabei erhielt die Dresdner Polizei Unterstützung von Beamten der sächsischen Bereitschaftspolizei, aus Brandenburg sowie der Bundespolizei.