Der Deutsche Wetterdienst warnt flächendeckend in nahezu ganz Deutschland vor schweren Sturmböen, Orkanartigen Böen und sogar Orkanböen. Grund dafür ist das Sturmtief Sabine, welches ab heute Abend bis in den Montagmittag vom Nordwesten des Landes bis in den Süden zu den Alpen für stürmisches Wetter sorgen wird. Dabei ist überall mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h zu rechnen. In Schauer- und Gewitternähe können dann durchaus auch 120 km/h überschritten werden. An exponierten Lagen, wie auf Berggipfeln können noch kräftige Böen auftreten. Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass es vor allem am Montag zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen wird. Reisende sollten sich entsprechend informieren und reagieren. In einigen Teilen Deutschlands wurde als Vorsichtsmaßnahme die Schließung von Kitas und Schulen angeordnet. Eltern sollten sich auch dazu entsprechend informieren. Ob auch der Flugbetrieb betroffen sein wird ist aktuell noch unklar. Die Wahrscheinlichkeit dass Flüge ausfallen ist aber recht hoch.

So läuft der Sturm ab

Los geht es wohl am späten Sonntagnachmittag im Nordwesten Deutschlands. Schon tagsüber hat der Wind hier zugenommen, richtig heftig kann es ab 18 Uhr werden. Besonders stark weht der Wind, wenn die Kaltfront über Deutschland zieht. Dabei können sich auch Gewitter bilden, kräftige Schauer werden örtlich mit dabei sein. Hier besteht auch die Gefahr vor einzelnen Tornados. Man rechnet damit, dass diese Gewitterlinie, wenn sie denn so eintritt, gegen 4 Uhr von Frankfurt bis Leipzig und gegen 10 Uhr bereits an den Alpen angekommen ist. Danach kommt es dann erneut zu einem Sturmfeld, welches vom Südwesten in den Osten zieht. Über den Mittag sind auch dann nochmal über 100 km/h möglich, örtlich auch mehr. Die Lage bleibt dann weiter unruhig, bis in der Nacht zu Dienstag von Südwesten quer in Richtung Nordosten ein weiteres Sturmfeld mit flächendeckend 90 km/h zieht. Diese drei Abschnitte werden uns in den kommenden 48 Stunden beschäftigen.

Feuerwehren müssen mit Einsätzen rechnen

Auch wenn #Sabine anders als in manchen Medien angekündigt keinesfalls ein Jahrhundertorkan ist, so ist die flächenmäßige Ausbreitung schon beachtlich. Nahezu ganz Deutschland könnte von den Folgen betroffen sein: Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, Blockierte Straßen und Gleise. Hinzu kommt der über Nacht beginnende Schwerverkehr, eine Vielzahl von LKW wird unterwegs sein. Heftige Böen könnten auch hier zu umgestürzten Fahrzeugen führen. Manche Städte haben eine Sitzbereitschaft der Feuerwehren angekündigt. Im hessischen Marburg soll zudem ein Bereitstellungsraum an einer exponierten Lage eingerichtet worden sein, welche erfahrungsgemäß nach Stürmen sonst nicht mehr erreichbar wäre. Einige Katastrophenschutzbehörden haben die kommunalen Feuerwehren über die anstehende Situation unterrichtet, hier und da bereiten sich die Feuerwehren darauf vor. In Sachsen wird möglicherweise das vor wenigen Jahren begonnene Konzept der ortsfesten Befehlsstellen gefahren. Ob diese Befehlsstellen aktiviert werden hängt von der Entscheidung der jeweiligen Gemeinden ab. die Befehlsstellen dienen zum Einen der besseren Koordinierung der Einsätze innerhalb der Kommunen, zum anderen sollen Sie die Integrierten Regionalleitstellen entlasten. Denn deren Ziel ist es, lebensbedrohliche Einsätze vorrangig abzuarbeiten, umgestürzte Bäume werden dann lediglich von der IRLS erfasst und an die Ortsfesten Befehlsstellen weitergeleitet.

Nicht jeder Baum muss sofort beseitigt werden

Mit großer Sicherheit werden in der kommenden Nacht und am Montag einige Bäume umstürzen oder Äste abbrechen. Es wird zu Feuerwehreinsätzen kommen, um die Infrastruktur frei zu halten. Doch hier ist erhöhte Vorsicht geboten. Es gibt einen großen Unterschied zu normalen Sommergewittern. Diesmal wird es nicht nur für ein paar Minuten richtig stürmisch, die Situation soll über Stunden andauern. Zwar gibt es immer wieder trügerische Pausen dazwischen. Das macht die Situation aber umso gefährlicher. Bei Sägearbeiten können immer wieder neue Sturmböen auftreten und für weitere Sturmschäden sorgen, die dann auch unmittelbar die Einsatzkräfte betreffen können. Arbeiten aus Drehleitern oder Hubsteigern sind zuvor abzuwägen, ob sie unbedingt nötig sind. Und auch das Beraumen von kleinen Nebenstraßen, die möglicherweise auch aus mehreren Richtungen erreichbar sind, können unter Umständen auch erst später beräumt werden. In manchen Fällen reicht es aus, den Gefahrenstelle abzusperren und erst nach Entschärfung der Lage zu beräumen. Sinnvoll ist es vor allem in Baumnähe immer einen Kameraden als Wachposten aufzustellen, der die arbeitenden Einsatzkräfte warnt, sollte etwas auffälliges passieren.

Live-Ticker von Kachelmannwetter informiert über aktuelle Situation

Im Internet kann man die aktuelle Lage um Sturmtief Sabine live mitverfolgen. Die Seite von #Kachelmannwetter hat einen Live-Ticker eingerichtet, in welchem man über die Entwicklung des Sturms berichtet und wo es gerade besonders stürmisch ist. Der Ticker ist hier erreichbar: https://wetterkanal.kachelmannwetter.com/live-ticker-zu-orkantief-sabine/