Weigsdorf-Köblitz: Feueralarm in alter Spedition

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Es ist 18.11 Uhr, als die Rettungsleitstelle Bautzen die Ortsfeuerwehr Weigsdorf-Köblitz alarmiert. „Unklare Rauchentwicklung“ heißt das Alarmstichwort, welches als „Kleinbrand“ deklariert wird. Vorausrüstwagen VRW und Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W rücken umgehend aus und erreichen nach wenigen Minuten das ehemalige Speditionsgelände an der Oberlausitzer Straße. Es ist Qualm zu sehen, dem Gruppenführer wird mitgeteilt, dass noch drei Personen im betroffenen Gebäude vermisst werden. Unmöglich, diese Aufgabe allein zu bewältigen, auch wenn sofort klar ist, dass es sich um eine Übung handelt. Sofort lässt der Gruppenführer durch die Rettungsleitstelle das Stichwort auf „Mittelbrand“ heraufstufen. Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung AAO wird hier in der Gemeinde Vollalarm ausgelöst. Demnach zieht man die Kameraden der Ortswehren Schönbach und Cunewalde hinzu. 40 Kameraden sind es letztendlich, die mit insgesamt sieben Fahrzeugen anrücken. Oben drauf noch der diensthabende Kreisbrandmeister für den Inspektionsbereich Oberland.

Übung Weigsdorf 3Während 18.23 Uhr die Sirenen in den Nachbarorten um Weigsdorf-Köblitz heulen, verschafft sich der Einsatzleiter weiter einen Überblick. Ein Trupp aus dem TSF-W rüstet sich mit schwerem Atemschutz aus und soll den Auftrag der Personensuche ausführen. Die Besatzung des VRW hingegen positioniert sich auf der Rückseite des Geländes, um hier einen Mann aus dem ersten OG zu retten. Vier Steckleiterteile sind nötig, um an ihn heranzukommen. Zeitgleich wird ein Standrohr auf einem Unterflurhydranten installiert und die vorbeiführende Staatsstraße gesperrt. Nun treffen auch der Mannschaftstransportwagen MTW und das TSF-W aus Schönbach ein, zwei Minuten später dann der Einsatzleitwagen ELW, das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 und das Tanklöschfahrzeug TLF der Feuerwehr Cunewalde. Um den Einsatz koordiniert ablaufen zu lassen, lässt der Einsatzleiter die Kameraden in Bereitstellung, und teilt die Einsatzstelle gemeinsam mit den jeweiligen Gruppenführern in drei Abschnitte ein. Zum einen den Abschnitt Wasserversorgung, den Abschnitt Brandbekämpfung und den Abschnitt Menschenrettung.

Übung Weigsdorf 11Während nun mehrere Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz im Gebäude die vermissten Personen suchen und retten, bringt Schönbach seine TS am Cunewalder Wasser in Stellung, auch das TLF aus Cunewalde soll eine zweite unerschöpfliche Wassserentnahmestelle bereitstellen. Drei Strahlrohre werden auf dieser Seite in Stellung gebracht, im Innenhof ein weiteres. Mit der Schnellangriffseinrichtung des Weigsdorfer TSF-W begibt sich nach der erfolgreichen Menschenrettung ein PA-Trupp in den Innenangriff. Nach gut einer Stunde ist der Einsatz beendet.

Für die Kameraden der Feuerwehren sind solche Übungen wichtig. Sie fördern nicht nur die Zusammenarbeit untereinander, sondern bringen gefahrlos das ans Tageslicht, was vielleicht noch einmal beim nächsten Dienst geübt werden sollte. So sind alle bestens auf den Erstfall vorbereitet.

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