Personalmangel: Feuerwehren können nicht mehr ausrücken

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Die Lage um den Personalmangel in den Freiwilligen Feuerwehren spitzt sich weiter zu. Schon wieder gab es zwei Fälle, in denen die Feuerwehr nicht ausrücken konnte, da entsprechendes Personal fehlte. So zum Beispiel am Mittwoch bei einem Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Laubusch (Sachsen). Zwar handelte es sich hier nur um einen Fehlalarm und andere Wehren arbeiteten den Einsatz ab. Doch auch am heutigen Donnerstag wurde die Feuerwehr Laubusch wieder alarmiert, diesmal zu einem Gefahrguteinsatz. Und erneut blieb das Löschfahrzeug stehen. Zwar seien einige Kameraden dem Alarm zum Gerätehaus gefolgt. Doch es war niemand unter ihnen, der das schwere Löschfahrzeug fahren konnte. Das ist leider kein Einzelfall. Regelmäßig kommt es zu Einsätzen, bei denen einzelne Feuerwehren aufgrund fehlenden Personals nicht ausrücken können. Mal fehlen Maschinisten, mal Atemschutzgeräteträger und zum Teil auch das Grundpersonal für die Mannschaft. Ein Zustand, der eigentlich untragbar ist. Doch die Mitgliederzahlen in den Freiwilligen Wehren sinken immer weiter. Hinzu kommt die schwierige Arbeitsmarktsituation. Viele Kräfte arbeiten auswärts und in Schichten, sind nicht immer verfügbar, wenn ein Einsatz ansteht. Die ländlichen Kommunen behelfen sich vorerst damit, auch zu kleinen Einsätzen mehrere Ortsfeuerwehren alarmieren zu lassen. In der Hoffnung, dass dabei genug Kräfte zusammenkommen. Gemeinden stellen beispielsweise im Bauhof bevorzugt Feuerwehrkameraden ein, damit diese tagsüber verfügbar sind. Und auch mit finanziellen Entschädigungen wird versucht, neue Kameraden für das Ehrenamt zu begeistern. Hinzu kommen die vielen kreativen Werbekampagnen der Feuerwehren und Verbände. Doch das alles nutzt nichts, wenn in der Gesellschaft kein Umdenken stattfindet. Das Interesse an Ehrenämtern schwindet immer weiter und es gibt kaum noch Menschen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen. Dabei beruht gerade das System der Freiwilligen Feuerwehren auf dem allgemein bekannten Leitspruch: „Einer für alle und alle für Einen“.