Feuerwehrleute bei Krawallen in Barcelona angegriffen

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Die Krawalle in der katalanischen Stadt Barcelona werden immer gewalttätiger. Zuletzt gab es in der Nacht zu Sonntag wieder heftige Ausschreitungen im Stadtzentrum. Zwar waren es weitaus weniger Demonstranten als in den vergangenen Nächten. Diesmal jedoch hatten sich mehrere tausend Anhänger der Antifa-Szene zusammengefunden und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Schon am Abend hatten etliche Extremisten den Plaça d’Urquinaona besetzt und Polizisten mit Gegenständen beworfen. Diese ließen sich jedoch nicht provozieren und riegelten das Gelände ab. Wenig später eskalierte die Lage jedoch. Am Carrer de Pau Claris wurde von den Krawallmachern eine Barriere errichtet und angezündet. Die Feuerwehr rückte an und wollte den Brand löschen. Doch die vermummten Antifa-Anhänger wollten dies nicht zulassen und forderten die Feuerwehr auf, die Löschversuche zu unterlassen. Die Einsatzkräfte redeten auf die Krawallmacher ein und schilderten die Gefahr, welche auch von dem Rauch ausging, welcher in die angrenzenden Wohnhäuser zog. Anschließend rückte man langsam mit dem Einsatzfahrzeug vor und baute einen Löschangriff auf.

Zwischenzeitlich mussten die Feuerwehrleute dem Brand zusehen. Aus Sicherheitsgründen konnte nicht gelöscht werden. Foto: Rico Löb

Unter schwerem Atemschutz ging ein Trupp mit dem Strahlrohr an die Brandstelle vor und wurde sofort angegriffen. Die Einsatzkräfte wurden ausgebuht und mit Gegenständen beworfen, bis sie sich schließlich zurückziehen mussten. Die Polizei eilte sofort zu Hilfe und setzte unvermittelt Gummigeschosse ein, um die Demonstranten auseinander zu treiben und die Feuerwehr zu schützen. Erst danach konnte man erneut zur Brandbekämpfung vorgehen.

Die Aufmärsche und Demonstrationen in weiten Teilen der spanischen Region Katalonien dauern seit Montag an. Hier hatte der oberste Gerichtshof Spaniens neun Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung wegen Aufruhrs zu neun bis 13 Jahren Haft verurteilt. Daraufhin waren hunderttausende auf die Straßen gegangen um die Freilassung zu fordern. Im weiteren Verlauf nutzen die Demos auch immer mehr Anhänger extremistischer Gruppierungen wie der Antifa für ihre Zwecke.