Es ist das weltweit erste vollelektrische Löschfahrzeug der Welt: das Berliner eLHF. Es wurde im Herbst letzten Jahres als Prototyp an die Berliner Feuerwehr übergeben und fährt seit Februar nun auch echte Einsätze. Aktuell steht das Fahrzeug auf der Feuerwache Mitte, es wird in den kommenden Monaten aber noch auf anderen Feuerwachen eingesetzt werden. Dort gibt es wie auf der Wache in Berlin-Mitte auch die nötige Ladeinfrasturktur, um die Batterie schnell und effektiv wieder aufzuladen.
Doch ist das Berliner eLHF wirklich ein reines Elektrofahrzeug? Die Antwort ist ganz klar: Ja! Sowohl das Fahrzeug, als auch die Ausstattung und die Pumpe werden vollelektrisch angetrieben. Sollte die Batterie nach 60 bis 90 Minuten leer sein, dann springt automatisch ein Dieselaggregat an, welches dann den Strom erzeugt, um nahtlos weiterhin alle Funktionen zu betreiben. Das macht vor allem bei größer Einsätzen oder im Katastrophenfall Sinn, wo man auch längere Zeit nicht zum Aufladen an die Ladestation kommt. Im normalen Einsatzbetrieb auf der Feuerwache reich die Batterie aber aus.
Dass das Fahrzeug keinen großen Dieselmotor verbaut hat bringt auch andere Vorteile mit sich. Nicht nur das emissionsfreie Fahren ist ein großer Pluspunkt. Ein großer Vorteil auch aus Sicht der Unfallverhütung ist der, dass man nicht mehr auf das Fahrzeug klettern muss. Auf dem Dach befinden sich keine Ausrüstungsgegenstände mehr außer die Leitern, welche mithilfe von Leiterentnahmehilfen vom Boden aus entnommen werden können. Ein weiterer ganz entscheidender Punkt, den man bei konventionellen Fahrzeugen fast immer hat, sind Gerätetiefraumklappen. Diese gibt es hier beim eLHF auch nicht mehr, da das Fahrzeug an sich schon so tief gebaut werden konnte.
Dass der sonst übliche große Dieselmotor fehlt, bringt in der Mannschaftskabine nicht nur weniger Lärm, sondern auch mehr Platz mit sich. Die Kabine an sich wurde völlig neu strukturiert und bietet jetzt eine Art Konferenzatmosphäre. Die Mannschaft sitzt nicht mehr mit oder entgegen der Fahrtrichtung, sondern seitlich und hat direkten Sicht- und Sprechkontakt zum Gruppenführer. Und auch sonst wirkt der Mannschaftsraum sehr übersichtlich und großräumig.
Doch hat sich das Fahrzeug in den ersten Monaten auch bewährt? Hat man die Stärken im Einsatzdienst wirklich gespürt oder sind Nachteile aufgetaucht, die es auszubessern gilt?
Bis zum 31. Januar 2022 läuft das Projekt mit dem Probebetrieb des Berliner eLHF noch. Danach wird das Ganze evaluiert und ausgewertet. Man möchte schauen, welche Vor- und Nachteile das Elektrofahrzeug mit sich gebracht hat und ob der CO2-Ausstoß wirklich gesenkt werden konnte. Dabei wird auch wie während des gesamten Projektzeitraumes eng mit der Firma Rosenbauer zusammengearbeitet.
Und wer weiß, vielleicht fahren in fünf, 10 oder 20 Jahren dann auch in allen deutschen Großstädten Elektro-Löschfahrzeuge, wie das Berliner eLHF. Was meint ihr: wäre das Farhezgu auch etwas für Eure Feuerwehr? Würde es sich im Einsatzalltag gut schlagen? Schreibt es gern in die Kommentare! 🙂