Vieles ging schief zum bundesweiten Warntag am 10. September 2020. Sirenen lösten nicht aus, die offiziellen Warn-Apps versagten, Rundfunksender blendeten keine Warnungen ein. Doch genau diese Fehler haben den Warntag doch noch zu einem Erfolg verholfen. Denn so wurde endlich die Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema der Bevölkerungswarnung gelenkt. Viel zu viele Städte und Landkreise hatten in den letzten Jahrzehnten die Sirenen abgeschafft und sich darauf verlassen, dass die modernen und noch nicht unbedingt hochentwickelten Warn-Apps ein Ersatz dafür seien. Der #Warntag2020 hat aber gezeigt, dass zum Beispiel die Sirenen unerlässlich sind, auch in Zeiten von Internet und Smartphones. Und was vielleicht sogar noch deutlicher wurde: im Fall der Fälle hat die Bevölkerung einen gerechtfertigten Informationsbedarf. Darum ist es auch wichtig, dass moderne Sirenen die Möglichkeit bieten, Sprachdurchsagen durchzuführen und die Menschen über Gefahren oder Verhaltenshinweise zu informieren. Denn das kann mitunter die einzige Möglichkeit sein, sollten Mobilfunknetze ausfallen, das Stromnetz nicht mehr funktionieren oder TV- und Rundfunkanstalten nicht mehr handlungsfähig sein.
Nun ist es wichtig, dass man die Fehler nicht hin und her schiebt und einen Schuldigen sucht, sondern dass man daraus lernt und entsprechend handelt. Es müssen entsprechende Konzepte her und diese dann auch umgesetzt werden. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis wirklich der Worst Case eintritt und dann muss es ein System geben, auf welches man sich verlassen kann. Überall in Deutschland und zu jeder Tages- und Nachtzeit.