Bei der Bautzener Ortsfeuerwehr Kleinwelka ist seit kurzem ein neues Einsatzfahrzeug im Dienst. Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 wurde am 17. Februar in Dienst gestellt. Der Aufbau stammt aus dem Hause Magirus und bietet so einige Highlights. Als Basis dient ein MAN TGM 13.290 mit automatisiertem Schaltgetriebe und einem Gesamtgewicht von 14 Tonnen. Das Fahrzeug entspricht der EURO6 Norm und führt alle wichtigen Gerätschaften für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung mit.
Optisch ist das Kleinwelkaer HLF ein echter Hingucker. Foliert mit dem typischen Bautzener Design sticht das Fahrzeug jedem ins Auge. Und auch das Heck des HLF ist auffällig gestaltet, um im Straßenverkehr eine optimale Warnwirkung zu erzielen.
Knapp über 2.000 Liter Wasser sind auf dem HLF 10 untergebracht. Zusätzlich werden noch 60 Liter Schaummittel und verschiedene tragbare Feuerlöscher mitgeführt. Die Geräteräume sind übersichtlich gestaltet und jeder Zentimeter wird für die mitgeführten Ausrüstungsgegenstände ausgenutzt. Besonders wichtig bei Verkehrsunfällen ist das mitgeführte hydraulische Rettungsgerät. Schere, Spreizer und Zylinder sind akkubetrieben und stammen von der Firma LUKAS. Dazu kommt eine Säbelsäge, sowie eine Kiste mit einer Grundausstattung für Verkehrsunfälle, sowie Handwerkzeug. Ein Rettungsrucksack ist ebenfalls auf dem Fahrzeug verlastet. So kann beispielsweise erste Hilfe geleistet werden, wenn die Feuerwehr noch vor dem Rettungsdienst am Unfallort eintrifft. Ein Fach über die gesamte Fahrzeugbreite bietet Platz für Schleifkorbtrage und Spinebord. Die nötige Einsatzhygiene wird durch ein ausziehbares Hygienebord sichergestellt.
Der größte Stauraum wird für die Ausrüstung zur Brandbekämpfung genutzt. Ein Rauchvorhang, sowie ein Lüfter gehören ebenso zur Ausstattung, wie zwei zusätzliche Atemschutzgeräte – beispielsweise für den Wassertrupp. Die Schnellangriffseinrichtung bietet 50 Meter Schlauch, um ohne großen Aufbau einen Erstangriff einleiten zu können. Ein aus zwei C-Schläuchen gebuchteter Schnellangriffsschlauch kann ebenfalls direkt an den B-Abgang der Pumpe angeschlossen werden, um möglichst schnell angreifen zu können. Außerdem werden rechts und links im Fahrzeug Schnellangriffsverteiler vorgehalten. Um auch in ländlichen Gegenden genug Löschwasser zur Verfügung zu haben, besitzt das Fahrzeug eine mobile Staustelle. Herzstück des HLF 10 ist die fest verbaute Pumpe. Sie hat eine Leistung von 2.000 Litern pro Minute bei 10 bar. Die Steuerung erfolgt über ein modernes Bedien-Tableau mit übersichtlichen Piktogrammen.
Auf dem Dach sind eine dreiteilige Schiebleiter, eine vierteilige Steckleiter, sechs Saugschläuche und ein Einreißhaken verlastet. Für eine optimale Ausleuchtung und Sicherung der Einsatzstelle sorgt die Umfeldbeleuchtung des Fahrzeuges. Der auffahrbare Lichtmast verfügt über 6 LED-Scheinwerfer und wird über eine kabelgebundene Fernbedienung im Heck des Fahrzeuges gesteuert. Ausreichend Energie kommt von einem leistungsstarken Stromerzeuger.
Im geräumigen Mannschaftsraum befinden sich 2 Pressluftatmer entgegen der Fahrtrichtung, sowie Funkgeräte und Handscheinwerfer. Außerdem ist hier eine Wärmebildkamera verlastet. Über ein modernes Bediensystem kann der Maschinist alle relevanten CAN-Bus-Funktionen schnell und einfach ansteuern. Das verbaute Navigationssystem bekommt die Adresse des Einsatzortes direkt von der Alarmierung und kann die Kräfte so zügig zur Einsatzstelle führen.
Für Sicherheit und Erkennbarkeit sorgt eine auffällige Sondersignalage. Das Blaulicht ist in den Aufbau integriert und zur akustischen Wahrnehmung ist das Fahrzeug mit einer Martin-Pressluftanlage, sowie einem elektronischen Signalhorn ausgestattet. Über einen zusätzlichen Lautsprecher können Durchsagen gemacht werden, um z.B. Anwohner in bestimmten Gefahrensituationen zu warnen. Eine Heckwarneinrichtung dient dazu, den Straßenverkehr auf eine Einsatzstelle hinzuweisen.
Das HLF 10 der Freiwilligen Feuerwehr Kleinwelka löst ein 25 Jahre altes HLF 10 auf Mercedes Benz T2 ab. Die Kosten für das neue Fahrzeug beliefen sich auf rund 368.000 Euro, wobei 75 Prozent durch Bund und Freistaat gefördert wurden.