In Bautzen hat es am frühen Freitagmorgen einen Brand in der zukünftigen Flüchtlingsunterkunft „Spreehotel“ gegeben. Das am Stausee stehende Gebäude wurden offenbar von Unbekannten angegriffen und bewusst in Brand gesetzt. Der oder die Täter drangen von der Gebäuderückseite in das mit Stacheldraht gesicherte Grundstück ein und warfen an mehreren Stellen Fensterscheiben ein. Dann brach im Kellerbereich ein Feuer aus. Wo ausgedehnt der Brand war und ob das Feuer an mehreren Stellen gelegt wurde, ist noch nicht bekannt. Ebenso ist unklar, ob die Täter das Gebäude betraten, oder Brandsätze durch die Fenster warfen. Das LKA hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen, Spezialkräfte des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) ermitteln wegen einer schwerer Brandstiftung gem. § 306a StGB. Denn im Gebäude befanden sich zum Tatzeitpunkt noch vier Mitarbeiter, das Haus wurde offenbar gerade noch renoviert. Am 3. November sollen dann erste von bis zu 200 Flüchtlingen in dem ehemaligen Hotel einziehen. Die Berufsfeuerwehr Bautzen und die Freiwilligen Feuerwehren Niederkaina und Bautzen-Mitte waren schnell vor Ort und löschten den Brand. Anschließend wurde das Gebäude belüftet. Verletzt wurde niemand, die vier Personen konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Sie waren durch Lärm aufgewacht und hatten das Feuer entdeckt.
Die Polizei ist für die Aufklärung der Tat auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen und bittet um Mithilfe:
Wer hat rund um den Tatzeitpunkt, am 28. Oktober gegen 05:05 Uhr, im Bereich „An den Steinbrüchen 8 in 02625 Bautzen“ auffällige Personen, Fahrzeuge, Personenbewegungen oder Zusammenkünfte wahrgenommen?
Wer hat im Vorfeld des Brandes ungewöhnliches am späteren Tatobjekt beobachtet, was auf eine Aufklärung oder Besichtigung des Objektes hinweisen könnte? Wurden Personen bemerkt, die das Gebäude beobachteten? Wer hat zur Tat passende Feststellungen im Internet oder in den Sozialen Medien gemacht?
Hinweise nimmt das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 0800-855 2055 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Erst am Dienstag gab es vor der Unterkunft eine AfD-Demonstration gegen das Flüchtlingsheim. Anschließend wurde ein Großteil der Demo-Teilnehmer in das Hotelgebäude hineingelassen, vor Ort wurde der Landrat beschimpft. Ein Gegner des Asylheims sagte offen: „Das Problem hier werden die Leute selbst beseitigen“. Schon vor einigen Jahren wurde das Spreehotel als Flüchtlingsunterkunft genutzt, auch damals gab es einen Brandanschlag auf das Gebäude, mit weniger verheerenden Auswirkungen. Und auch die geplante Flüchtlingsunterkunft am Bautzener Husarenhof brannte kurz vor ihrer Nutzung im Jahr 2016 nieder. Damals hatten Schaulustige applaudiert, man ging auch hier von einer rassistischen Tat aus.