Unglaubliche Bilder müssen sich gestern in Gröditz im Landkreis Meißen abgespielt haben, als ein schweres Unwetter den Ort heimsuchte. Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und zertrümmerte Autos sind übrig, nachdem nur wenige Minuten lang Starkregen, Hagel und Orkanböen wüteten. Die Anwohner von Gröditz sind sich einig: das könnte ein Tornado gewesen sein!
Ob es sich wirklich um einen Tornado handelte, konnte von offiziellen Seiten noch nicht bestätigt werden. Experten prüfen den Sachverhalt und werten aktuell noch Radarbilder und Spuren aus. Fakt ist jedoch, dass das Unwetter auf einem Streifen von Gröditz bis ins benachbarte Prösen extreme Schäden hinterlassen hat. Allein in Gröditz zählte die Feuerwehr bis in die Nacht fast 70 Einsätze. Mit einer Drohne war man im Einsatz, um die Lage zu erkunden und das Schadensbild zu erfassen. Das Dach der Oberschule wurde zerstört, einen Tag vor der Zeugnisausgabe, bevor die Sommerferien starten. Und auch viele andere Dächer wurden abgedeckt. Zudem kippten reihenweise unzählige Bäume um. Einige knickten wie Streichhölzer einfach ab, andere wurde entwurzelt. Es müssen verheerende Kräfte gewirkt haben.
Im wenige Kilometer entfernten Prösen im Landkreis Elbe-Elster musste ein ICE aufgrund des Unwetters seine Fahrt unterbrechen, Auf einer Freifläche in Höhe der Ortslage stoppte der mit 270 Passagieren besetzte Zug. Feuerwehr und Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot an, um die Menschen zu evakuieren. Eine Weiterfahrt war nicht möglich, da die Gleise an unzähligen Stellen von umgestürzten Bäumen blockiert waren, auch Bahnübergänge sind beschädigt worden. Die Passagiere sind a Abend mit Bussen weitertransportiert worden.
Das gesamte Schadensausmaß wird sicher erst heute im Laufe des Tages sichtbar, wenn die Aufräumarbeiten voranschreiten und alle Straßen wieder befahrbar gemacht wurden. Die Beseitigung der Schäden wird vermutlich Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern.