Am 26. September 2024 feierte der Feuerwehrausbauer Magirus zwei bedeutende Jubiläen: den 200. Geburtstag des Firmengründers Conrad Dietrich Magirus und das 160-jährige Bestehen des Unternehmens. Rund 500 Gäste aus 45 Ländern kamen zu diesem Festakt im Magirus Experience Center in Ulm zusammen, um die Erfolgsgeschichte eines Pioniers zu würdigen, der die moderne Feuerwehrtechnik entscheidend geprägt hat.
Conrad Dietrich Magirus: Ein visionärer Feuerwehrpionier
Conrad Dietrich Magirus, geboren 1824 in Ulm, hatte schon früh eine Leidenschaft für den Brandschutz entwickelt. Im Jahr 1847 gründete er die Freiwillige Feuerwehr Ulm, die er selbst fast 33 Jahre lang leitete. Er war zudem Mitbegründer des Deutschen Feuerwehrverbands und setzte sich zeitlebens für die Verbesserung der Brandbekämpfung ein. 1864 legte er mit der Gründung der „Feuerwehr-Requisitenfabrik C.D. Magirus“ den Grundstein für eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Feuerwehrtechnik.
Innovation als Markenzeichen: Neue Produkte im Fokus
Neben der Rückschau auf die Vergangenheit stand beim Festakt in der vergangenen Woche vor allem die Zukunft im Mittelpunkt. Magirus präsentierte seine neuesten Innovationen, darunter die Löschfahrzeuge CORE und FLEX, die auf die veränderten Anforderungen der zentralen Beschaffung und die zunehmende Urbanisierung reagieren. Besonders hervorgehoben wurde die neue Generation intelligenter Drehleitern mit dem SmartControl-System sowie die Rettungskorb-Vision MDX, die einen Ausblick auf die Zukunft der Höhenrettung gibt.
Auch im Bereich der Flugfeldlöschfahrzeuge setzt Magirus mit der Modellpflege des Dragon NEO neue Maßstäbe. Ausgestattet mit automatischen Fahrsicherheitssystemen und kraftvollen Cursor 13 Euro 6 Motoren, soll das Fahrzeug den steigenden Anforderungen des wieder zunehmenden Reiseverkehrs gerecht werden. Ergänzt wird das Produktportfolio durch die neue Tauchpumpe Magirus Poseidon, die speziell auf die Herausforderungen durch den Klimawandel zugeschnitten ist.
Politische Unterstützung gefordert
Magirus-CEO Thomas Hilse nutzte die Gelegenheit, um auf die Herausforderungen der Branche hinzuweisen. Er forderte eine stärkere politische Unterstützung und eine Preisgleitklausel für öffentliche Ausschreibungen, um das Inflationsrisiko zu minimieren. Außerdem betonte man die Notwendigkeit von Anzahlungen, um die Vorfinanzierung der Produktion abzusichern „Dies betrifft nicht nur Magirus, sondern die gesamte Branche und bedarf eines Umdenkens in der öffentlichen Hand“, so CEO Thomas Hilse.
Eine Hommage an die Vergangenheit und ein Blick in die Zukunft
Neben den technologischen Neuheiten wurde auch die legendäre Ära der „Magirus-Bullen“ aus den 1970er und 80er Jahren gefeiert. Diese ikonischen Feuerwehrfahrzeuge prägten damals das Bild von Magirus und sind bis heute in den Herzen vieler Feuerwehrleute verankert.
„Dieser Tag ist mehr als nur eine Hommage an die Vergangenheit“, erklärte Hilse. „Er ist auch ein Anlass, um in die Zukunft zu blicken und die kommenden Kapitel unserer Unternehmensgeschichte gemeinsam mit unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern zu gestalten.“
Mit diesem Doppeljubiläum setzt Magirus ein Zeichen – sowohl für die lange Tradition als auch für die kontinuierliche Innovationskraft des Unternehmens, das seit 160 Jahren Feuerwehrgeschichte schreibt und sich auch in Zukunft den Herausforderungen des modernen Brandschutzes stellt.