Streifen des Polizeireviers Hoyerswerda haben am Donnerstagmittag einen 48-Jährigen aus misslicher Lage befreit. Er hatte die Polizei um 07:25 Uhr zur Hilfe gerufen, weil er sich in einem Waldstück bei Bernsdorf verirrt und festgefahren hatte. Das Prekäre an seiner Lage: er hatte offenbar bereits die ganze Nacht bei sehr frischen Temperaturen und Regen allein auf sich gestellt in dem Waldstück ausgeharrt und konnte den Beamten am Notruf nicht erklären, wo er denn langgefahren war, geschweige denn, wo er sich befand.
Eine Ortung seines Mobiltelefons blieb erfolglos. Die Polizei rückte mit vier Streifenbesatzungen des Reviers Hoyerswerda in das sehr waldreiche Gebiet um Bernsdorf aus. Die Beamten behalfen sich eines Pfadfindertricks und ermittelten die Position des Mannes mithilfe einer „akustischen Peilung“. Von Zeit zu Zeit schalteten sie das Martinshorn am Streifenwagen ein, riefen den Mann auf seinem Mobiltelefon an und fragten nach, ob und woher er die Sirene höre. So näherten sich die Streifen in mühevoller Kleinarbeit über Waldwege dem hilflosen Rollstuhlfahrer.
Um 12:08 Uhr ging die erlösende Nachricht im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion in Görlitz ein. Zwei Beamte hatten den 48-Jährigen gefunden. In einem unwegsamen Abschnitt, in etwa zwischen der B 97 und der Ortschaft Zeißholz, war der Mann einen Abhang heruntergefahren und stand verdeckt von Bäumen und Büschen an einem Tümpel. Er war unverletzt, aber unterkühlt, hungrig und durstig. Der 48-Jährige wurde medizinisch versorgt.
An diesem Beispiel zeigt sich erneut der unschätzbare Vorteil, ein betriebsbereites Mobiltelefon für den Notfall dabeizuhaben. Ohne dieses wäre es nur schwer möglich gewesen, den Mann unversehrt zu finden und zu retten. (PD Görlitz)