Was für ein Signal hätte es sein können: 3.500 Feuerwehrleute aus über 30 Nationen zu Gast in Berlin. Wettbewerbe, Austausch, Kameradschaft – und das alles im Jubiläumsjahr der Berliner Feuerwehr, der ältesten Berufsfeuerwehr Deutschlands. Doch statt ein Zeichen für internationale Verbundenheit und das Ehrenamt zu setzen, kommt nun die Absage. Die 18. Internationalen Feuerwehrwettbewerbe und die 25. Internationale Jugendfeuerwehrbegegnung im Jahr 2026 finden nicht statt. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hat gemeinsam mit den Landesfeuerwehrverbänden einstimmig beschlossen, die Veranstaltung abzusagen.
Als Begründung werden die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen in Deutschland genannt. Der Regierungswechsel und damit verbundene Unsicherheiten in Zuständigkeiten sowie die angespannte Haushaltslage hätten eine verlässliche Finanzierung unmöglich gemacht. Auch die weltpolitische Lage mit Kriegen und internationalen Spannungen habe die Planung erschwert.
Seit 2024 arbeitete eine eigens gebildete Projektgruppe gemeinsam mit der Berliner Feuerwehr an der Ausrichtung der Veranstaltung. Die Herausforderung, ein Event dieser Größenordnung in einer Metropole wie Berlin zu stemmen, war bekannt – aber nicht unlösbar. Dass trotz der Vorlaufzeit, trotz der Symbolkraft und trotz der internationalen Bedeutung am Ende die Finanzierung scheitert, wirkt in einem Land wie Deutschland fast peinlich.
Während andere Nationen – darunter viele mit weitaus geringeren Ressourcen – internationale Feuerwehrveranstaltungen stemmen, fehlt es hierzulande offenbar an politischem Willen, Verbindlichkeit und Weitsicht. In einer Zeit, in der die Feuerwehr mehr denn je mit globalen Herausforderungen wie Naturkatastrophen, Klimawandel und anderen Krisen konfrontiert ist, wäre diese Veranstaltung ein starkes Zeichen gewesen. Ein Zeichen für Zusammenhalt, Austausch und gemeinsames Arbeiten über Grenzen hinweg.
Stattdessen bleibt am Ende ein fatales Signal: Selbst mit Engagement, Planung und internationaler Bedeutung ist in Deutschland derzeit offenbar keine Planungssicherheit mehr gegeben. Was sagt das über die Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements und über unsere Fähigkeit, international Verantwortung zu übernehmen?
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse bedankt sich in einer Erklärung bei allen, die sich engagiert eingebracht haben – ob hauptamtlich oder ehrenamtlich. Das ist richtig und wichtig. Doch die vielen Beteiligten, die seit Monaten Zeit, Energie und Herzblut investiert haben, bleiben enttäuscht zurück. Und mit ihnen ein ganzes Netzwerk internationaler Feuerwehrkameraden, die auf ein Großereignis gehofft hatten, das jetzt nicht stattfinden wird.
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass aus diesem Rückschlag eine Diskussion erwächst – darüber, welche Prioritäten unser Land künftig setzt. Und ob wir es uns leisten wollen, dort zu sparen, wo Kameradschaft, Sicherheit und internationale Zusammenarbeit gelebt werden.