Demitz-Thumitz: Brutale Autodiebe unterwegs

22

Eigentlich sollte der Tag für Andrè Gebert aus Demitz-Thumitz beginnen wie jeder andere. Der 32-jährige nimmt um 1:15 Uhr nachts seine Autoschlüssel, verlässt das Mehrfamilienhaus und setzt sich in sein Auto, um nach Dresden zur Arbeit zu fahren. Normalerweise. Doch an der Haustür ist für den Kurierdienstfahrer heute bereits Schluss. Denn zwischen seinem Auto und dem des Nachbarn hört Gebert merkwürdige Geräusche, sieht letztendlich sogar Schatten. „Hier kann etwas nicht stimmen“, denkt er sich und weicht ersteinmal zurück. Dann nimmt der Demitzer all seinen Mut zusammen und sieht nach dem rechten. lötzlich springen hinter dem Auto zwei Männer hervor, einer geht sofort auf Gebert los, der andere rennt auf eine Wiese. Es beginnt eine Rangelei, der 32-jährige will in Richtung Haus zurückrennen, wird aber sofort geschlagen und zu Boden gerissen. Er kann sich aufrappeln, nimmt eine im Blumenkasten steckende Holzfackel und wehrt sich damit. Dabei trifft er den Täter im Gesicht, schlägt erneut zu, und kann den mutmaßlichen Autodieb am Körper treffen. Gemeinsam mit dem zweiten Täter nimmt dieser nun die Beine in die Hand. Beide rennen quer über das Grundstück, trampeln einen Zaun nieder und verschwinden in RIchtung Viadukt. „Dort haben auch die Fährtenhunde der Polizei die Spur verloren“, sagt Gebert, dem der Schrecken noch am Mittag anzusehen ist. Auf Arbeit war er heut nicht. Er musste sogar ins Krankenhaus. Hier stellte man eine Rippenprellung und eine Verletzung an der Halswirbelsäule fest. Dennoch ist Gebert froh, dass nicht mehr passiert ist. Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn die Täter eine Waffe dabei gehabt hätten. Auch der Schaden am PKW des Nachbarn ist relativ gering. Lediglich am Türschloss und an der Glasscheibe der Fahrertür sind Kratzer feststellbar. Die Holzfackel, die Gebert zur Notwehr eingesetzt hat wurde von der Kriminalpolizei sichergestellt. Man erhofft sich, DNA-Spuren des Täters zu finden und ihm so habhaft zu werden. Wer Hinweise geben kann, meldet sich bitte bei jeder Polizeidienststelle. (RL)