Nach dem verheerenden Großbrand in der Gohrischheide an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg gibt es nun erste positive Nachrichten: Durch die ergiebigen Regenfälle am vergangenen Wochenende konnte die Feuerwehr in Zeithain Entwarnung geben. Zwar wurde offiziell noch kein „Feuer aus“ gemeldet, doch die akute Gefahr ist laut Einsatzleitung gebannt.
Rückbau der Einsatzstellen dauert an
Für die Feuerwehr beginnt jetzt eine neue Phase des Einsatzes: der Rückbau. Kilometerlange Schlauchleitungen, die im Rahmen der Brandbekämpfung verlegt wurden, müssen wieder eingesammelt werden. Nach Einschätzung des stellvertretenden Gemeindewehrleiters Raiko Riedel dürfte dies sogar mehr Zeit in Anspruch nehmen als das ursprüngliche Ausbringen der Technik. Eine Übergabe des betroffenen Gebiets an die Eigentümer ist frühestens Ende kommender Woche zu erwarten.
Größter Waldbrand im Freistaat seit Jahrzehnten
Das Feuer, das am 1. Juli in der Nähe eines Sprengplatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes ausgebrochen war, wird inzwischen als größter Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Sachsen eingestuft. Die Gohrischheide – ein ehemaliges Militärgelände mit munitionsbelastetem Boden – stellte die Einsatzkräfte erneut vor enorme Herausforderungen: Viele Bereiche konnten aus Sicherheitsgründen nicht direkt betreten werden. Der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1.000 Metern erschwerte die Löscharbeiten erheblich.
Nach aktuellem Stand sind rund 2.400 Hektar Fläche betroffen – das entspricht mehr als drei Vierteln des Naturschutzgebietes. Das genaue Ausmaß der Schäden wird sich jedoch erst zeigen, wenn das Gelände vollständig begangen und ausgewertet werden kann. Auch in den kommenden Tagen wird es Kontrollgänge geben, um mögliche Glutnester rechtzeitig zu erkennen.
Schnelle Erholung erwartet – aber auch politische Konsequenzen
Die Fachleute gehen – gestützt auf Erfahrungen aus den Jahren 2022 und 2023 – davon aus, dass sich die Natur in der Gohrischheide relativ schnell erholen wird. Bereits in den nächsten Tagen könnten die ersten frischen Triebe zu sehen sein – vorausgesetzt, der Regen hält weiter an.
Sachsens Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) machte sich am Freitag vor Ort ein Bild von der Lage. Angesichts der Nähe des Feuers zur Ortslage Heidehäuser und einer angrenzenden Biogasanlage betonte er, wie wichtig es sei, aus dem aktuellen Brand zu lernen. Sein Appell: „Nach dem Brand ist vor dem Brand.“ Prävention und Schutzmaßnahmen müssten nun konsequent weitergedacht werden.
Rückblick auf den Waldbrand in Bildern: